Munchmuseet, MM K 3180

MM K 3180, Munchmuseet. Datert 20.02.1910. Brev fra Gustav Schiefler.

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Hamburg 20 Februar 1910



    Lieber Herr Munch!


    Sie haben lange auf einen Brief
warten müssen. Ich dachte, ich könnte
Ihnen meinen Artikel in Kunst
und Künstler
mitschicken, aber Herr
Bruno Cassirer hat natürlich Zeit.
Er sollte eigentlich im Januar-Heft
erscheinen; dann bekam ich im Januar \erst/
die Korrektur und rechnete auf den
Februar. Als er da auch nicht kam,
bat ich um Auskunft, die dann dahin
lautete, dass man ihn auch aus dem
Märzheft noch hätte zurückstellen
müssen, so dass er nun wohl sicher
im Aprilheft erschine. Was soll man
machen? Wenn man ihn zurückzöge
um ihn wo anders zu veröffentlichen,

 

      

hätte man noch weniger. Die
Serie Alfa & Omega machte sich
in Berlin sehr gut.

    Was Ihre Vorschläge bezügl. einer
Veröffentlichung anlangt, so bin
ich selbstverständlich nach allen
Richtungen bereit, Ihnen soweit ich
kann, behülflich zu sein. Cassirer
hatte anscheinend grosse Lust, den
Verlag zu übernehmen; ich weiss
aber nicht, ob man dazu rathen
kann. Er ist so wenig zuverlässig
in der Rührigkeit. Hat er an Sie
wegen der Sache geschrieben? Er
fragte nach Ihrer Adresse.

    Auch Commeter fragen immer
wieder bei mir an, ob Sie nicht
einmal wieder eine Ausstellung

 

      

machen wollten. Ich erwidere,
Sie würden es nur thun, wenn
Commeter für eine bestimmte
Summe abnährnen oder Garantie
leisteten.

    Jetzt hat Nolde eine grosse Aus-
stellung bei Commeter. Professor
Graef aus Jena war hier und hat
mit gutem Erfolg einen Vortrag
gehalten. N. hat doch immerhin
für 2000 Mk. verkauft. Graef wohnte
bei uns; er hat uns sehr gefallen;
ein feiner, für künstlerische Dinge
sensibler Mensch. Das war heute vor
8 Tagen. Ein bewegter Tag. Um 12 Uhr
Mittags war der Vortrag; um ½3
bei uns ein kleines Frühstück
und dann Thee und Kaffee; um

 

      

5 Mittagessen mit verschiedenen
Freunden von Noldes, die von
auswärts gekommen waren. Ich
wollte, wir könnten mal mit
Ihnen über die ausgestellten
Sachen sprechen. Frau Nolde hatte
Ihr gemaltes Portrait von Dr. Jacob-
son
in Kopenhagen gesehen und war
ganz begeistert davon.

    Wie geht es Ihnen und was
arbeiten Sie? Lassen Sie bald mal
wieder von Sich hören und lassen
Sie mich mein langes Schweigen
nicht entgelten; meine Arbeit nimmt
immer zu.

    
    Viele herzliche Grüsse von meiner
Frau und den Kindern und


    Ihrem
Schiefler