Munchmuseet, MM K 3074

MM K 3074, Munchmuseet. Ikke datert. Brev fra Gustav Schiefler.

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    Lieber Herr Munch!


    Für Ihren Brief besten Dank.
Wie bedauere ich, dass Sie den Arm
gebrochen haben. Immerhin ist es
noch ein Glück, dass es nicht der
rechte gewesen ist. Ich freue mich,
dass Sie Sich entschlossen haben,
eine gründliche Kur zu gebrau-
chen und ordentlich Sich auszu-
spannen. Halbe Massregeln haben
immer nur Viertel-Wirkungen.
Ich überlege mir, wie ich mit dem
Katalog nun vorwärts kommen
kann. Vielleicht lasse ich eine Ab
schrift von den Aufnahmen, die wir

 

      

noch nicht durchgesprochen
haben, machen, und schicke
sie Ihnen, mit der Bitte,
die erforderlichen Notizen dazu
zu machen; aber ein rechter
Ersatz für mündliche Ausspra-
che ist es doch nicht.

    Ihre politische Entwickelung
in Norwegen habe ich mit gros
sem Interesse, Theilnahme und
Sympathie verfolgt, und mich
des Erfolges gefreut, auch dar
über, dass es ohne Blutvergiessen
abgegangen ist. Ich bin überzeugt,
dass die innere und geistige Selb-
ständigkeit Norwegens so gross

 

      

geworden ist, dass es auch ein
völlig selbstilndiger Staat sein
muss. Was die sonstige politi
schen Verhältnisse in Europa an-
langt, so sah es mit Deutschland
England und Frankreich eine Zeit
lang bedenklich genug aus, und
es giebt gewiss in England immer
noch genug Leute, die auf einen
Conflict mit uns hinarbeiten.
Aber wenn sie keinen Bundesge-
nossen finden, werden sie doch
nicht losschlagen, und seitdem \die/ Fran-
zosen eingesehen haben, dass es
thöricht wäre, sich für die Eng-
länder Gefahren auszusetzen, wer

 

      

den sie schwerlich andere
Helfer finden. Und unser Inter
esse geht natürlich auf Erstar
kung in friedlicher Entwicklung
Darum sehe ich jetzt der Zukunft
ohne Sorge entgegen.

    Auf Ihre Anfrage, ob ich es für
practisch hielte, wenn Sie hier ei
nen Bevollmächtigten bestellten,
antworte ich deshalb, dass ich es
wegen der politischen Verhältnisse
nicht für erforderlich halten wür-
de. Immerhin kann es ja nicht
schaden, denn die Vollmacht würde
ja nur dann ausgeübt zu werden
brauchen, wenn Sie Selbst verhin-

 

      

dert wären, einzugreifen. Ich
nehme an, dass Sie Herrn Dr. Linde
oder Herrn Kollmann, die ja schon
viel nach einer solchen Richtung
für Sie thätig gewesen sind mit
der Sache betrauen würden. Ubri
gens würde auch ich, insoweit
Sie wünschen, dass ich Sie Ihnen
in Ihren Beziehungen zu Commeter
behülflich wäre, natürlich gern
meine Dienste zur Verfügung stellen,
wenn ich auch in Dingen des Bilder
geschäfts nicht viel Erfahrung habe

    Vor 4 Wochen war der Prager
Orlik f, der jetzt in Berlin an der
Kunstgewerbeschule angestellt ist

 

      

bei uns und sah mit grossem
Interesse und hphem Genuss
Ihre Arbeiten. Er hat mir
Grüsse für Sie aufgetragen.
Meine Frau ist verreist. Ich
selbst gehe Ende dieser Woche
auch in die Ferien und werde
ungefähr 6 Wochen unterwegs
bleiben.

    
    Ich wünsche Ihnen herzlich
gute Besserung. Mit vielen
Grüssen

    Ihr
Gustav Schiefler