Munchmuseet, MM K 2819

MM K 2819, Munchmuseet. Datert 16.04.1906. Brev fra Max Linde.

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Dr. med. M. Linde
Lübeck.


    
Lübeck, den 16/4 1906



    Lieber Herr Munch,


    Besten Dank für Ihren
freundlichen Brief! Ich
wusste schon garnicht
mehr, wo Sie stecken.
Ich hatte Ihnen von
Braunlage aus nach
Weimar geschrieben und
hoffe, dass Sie diesen Brief
erhalten haben. Es freut
mich, dass Sie flott ar-
beiten können. Lassen Sie
nur das verfluchte Saufen!
Berlin ist ein gefährliches
Pflaster, und Ihre geehrten
Landsleute sind alle mehr

 

      

oder weniger Freunde
von Feuchtigkeit. Ich
sah Ihre Ausstellung in
Hamburg und war sehr
befriedigt. Die Commeter-
schen Räume sind die
schönsten Salons, welche
man sich vorstellen kann,
in der besten Lage am
Jungfernstieg. Die Bilder
waren alle sehr würdig
aufgehängt. Einfache
weisse Rahmen. Ich
muss sagen, dass dies einen
ausgezeichneten Eindruck
machte. Es gehört nun
einmal dazu, dass die
dehors gewahrt werden
müssen. Alle Ihre früheren
Ausstellungen waren nicht

 

      

so sauber und vorzüglich
vorbereitet, wie diese. Die
Kritiken waren nicht schlecht.
Ich sende Ihnen noch eine
aus dem Correspondenten.
Commeter schreibt mir, dass
er jetzt in Schultes' neuem
Salon eine Ausstellung
machen will. Da wird sich
Cassirer ärgern! Es ist
doch gut, dass Sie von diesem
Manichäer losgekommen
sind. Hoffentlich können
wir uns bald wiedersehen.
Ob ich nach Berlin komme,
ist noch zweifelhaft. Ich
werde zum Sommer mit
meiner Frau in ein Bad
gehen, wohin wissen wir
noch nicht.

    Haben Sie meinen Bruder
schon gesehen? Was ist das

 

      

für eine Lähmung, die der
alte Mephisto bekommen
hat? Mich wundert, dass
es nicht die Zunge betroffen
hat, denn gewöhnlich soll
man ja an dem Teil ge-
straft werden, an dem
man am meisten gesündigt
hat.

    Wollen Sie das Nietzsche-
Porträt in der Secession
ausstellen? Ich lasse
mir jetzt die Sommernacht
von Commeter kommen.

    
    Besten Gruss, auch
von meiner Frau

    von Ihrem
Linde