Munchmuseet, MM K 2699

MM K 2699, Munchmuseet. Datert 04.09.1912. Brev fra Albert Kollmann.

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BERLIN SW 11, den 4 Septb 1912



    Lieber Herr Munch


    Ihren Brief erhielt ich, und nun
hat das Königl Kupferstich Cab:
die Gravüren gekauft. Ich habe
allerdings noch Portrait Kollmann Rad.
und Portrait Kollmann Lith: sowie
auch Portrait Seidel hinzugeben
müssen. Der Director D
r. Friedländer
ist ein alter guter Bekann Kommentarter von
mir seit 23 Jahren –, so war es
wohl Ehrensache, dass ich ihm ein
Bischen entgegenkam. Der Preis
ist M 1000 aber ich muss an das
Graph. Cabinet Provision zahlen
Im Kupferstich Cab. sollen Ihre
grossen Drucke eingerahmt im
Studien Saal an der Wand hängen.

 

      

    Danach liess ich sogleich die
Ausstellung schliessen, Alles abnehmen
Es war ein gutes, ein kräftiges
Wort an Berlin, es wird Wirkung haben
Schon wie ich die Drucke ablieferte
traf es sich zufällig, dass Paul Cassirers
Mann für Graphik – Dr Gold in das
Kupferstich Cab kam. Der wollte
meine Adresse haben u.s.w.
Ich sagte nun reise ich ab, wen-
den Sie sich an Herrn Munch.
Paul Cassirer nämlich baut
ganz grossartig und will oben
in 1st Etage nur Graphik halten
Zunächst wird es ja wieder grosse
Ovation für Liebermann Seine
Graphik ist schon versamm Kommentarelt
u: metergrosse colossale Bände
mit teilweise ganz winzigen
Stümpereien liegen auf Tischen.
Es kann aber garnicht ausbleiben
dass Cassirer Munchs Graphisches
Werk anschaffen muss.

 

      

    Warten Sie nun ein wenig
und geben Sie gar Nichts nach
Berlin. Auf keinen Fall lassen
Sie sich ein mit Graphisches Cabinet
Es ging einmal ziemlich gut,
weil ich selbst fast imm Kommentarer da war.
Aber ich traue dem Inhaber
Israel Beer Neumann nicht
Es ist eigentlich kein Wort wahr
was er sagt und über Munch Kunst
hat er den grössten Blödsinn
geschwatzt. Geld ist auch nicht da.
Er läuft ein Bischen für Cassirer
und ist schrecklich indiscret.
Also bitte: Keine Antwort auf
seine Briefe und nie einen
Druck an ihn senden. In Berlin
herrscht der Schwindel und die
Frechheit, derartige Unterneh-
mungen wuchern wie Pilze aus
der Erde. – Lauter schreckliche
Juden, und nicht ein einziger vor-

 

      

nehmer Amateur hier –
Die, wo man meint, sie sind
doch anständig, gehen keinen Schritt,
um eine grosse Kunst frei zu
geniessen. –

    Wie ist es nun mit Ihren Reise
Plänen? Wenn Sie nach Coeln
fahren –, dann nur 2 Stunden
weiter ist Wiesbaden. Ich glaube
nun bald fahre ich dahin und
dann komm Kommentaren Sie auch einige
Tage dahin Wiesbaden, das wird
Ihnen gutthun für die Nerven.
Ich wurde Coeln mit Ausstellung
nicht mehr ertragen. Man hat
zuviel van Gogh aufgehängt
u. hört oft, dass sei langweilig.
Auch all das Neuste noch wieder
zu betrachten ist nervenzerrüttend.
Schreiben Sie also wie Sie über
Reisen denken.
 
    Herzlichst grüsst
    Ihr Albert Kollmann