Munchmuseet, MM K 2676

MM K 2676, Munchmuseet. Datert 11.10.1911. Brev fra Albert Kollmann.

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Berlin S.W. Wilhelm Str 34
d. 11. Octob 1911



    Lieber Herr Munch,


    Ich habe mehreren Freunden
jetzt Grüsse bestellt von Munch
und habe die Reproductionen von
den Universitäts Decor. gezeigt. Dazu
habe ich 12 Numm Kommentarern der Frankfurter
Zeitung
Abendblatt vom 29 Aug. ge-
kauft, worin eine Correspondenz
aus Kristiania vom 25 Aug steht:
„Edvd Munchs Allegorien
der Wissenschaft”
„Genie u. Mittelmässigkeit im Wettbewerb.”
vorzüglich geschrieben, gezeichnet – 0 –
Ich denke, Sie haben es lange schon
erhalten und gelesen. – Ich bekam
es zuerst von Suter, dem Schweizer,
Wenn ich dem nicht begegnet wäre
dann würde Niemand es gelesen haben.
Und er war nur 2 Tage hier in Berlin.

 

      

    Ich schickte es also an Dr Linde,
an Rose-Bergedorf, nach Mecklenburg
und hier in Berlin gab ich es an
Heilbut, Dr Rathenau, Cassirer,
Rosenhagen, \mystische Graf/, u.s.w. Dr Rathenau
hat sich eine schöne Villa in Grunewald
gebaut, sehr geschmackvoll. Auch
ein Königl. Schloss: Freienwalde
hat er vom Kaiser gekauft. Er hat
mich eingeladen Sonntag dahin
zu kommen 1 ½ Stunden Eisenbahn
Ich fahre natürlich sehr gern dahin
denn er ist sehr liebenswürdig
und sendet Ihnen schönen Gruss.
In seinem intimen Arbeits-
cabinet hängen 3 Munch Radierungen
„Mond-schein” „Badende” „Samum”
Heilbut auch sehr charmant,
sendet Ihnen Gruss. Er ist
glücklich verheiratet u. hat hübsche
Frau sowie auch kl Tochter.

 

      

    Bei Heilbut soll ich Montag sein
und nehme dazu die Fotografien
mit. Es sollte nun wohl auch
Dr Elias Nachricht haben. Dem
will ich eine Frkft Zeitung mit
Post schicken. So wird jetzt
sehr viel von Munch gesprochen
und Alle sind begeistert.

    Es ist nun aber klar, dass die
Secession zu klein ist für diese
grossartigen Gemälde. Es würde
gedrückt wirken, denn man hat
gar keinen Abstand. In dem
Ausstellungs Palast am Lehrter
Bahnhof
wäre ein grosser hoher
Saal wohl sehr passend für diese
Univers: Decor: Diese grossen Aus-
stellungen am Lehrter Bahnhof sind
an Qualität besser geworden,
es war sogar viel Interessantes
darin. Wie wäre es, dort einmal
zu versuchen? Ausstellung dauert aber
6 Monate!

 

      

    Heilbut hält es für richtig und
Feindschaft mit Secession würde
auch wohl nicht gefährlich sein.
Dr. Rathenau sagt, er hat in
Kragerø ein grosses Industrie
Werk. Er muss ungeheuer reich
geworden sein und hier in der
Gesellschaft hat er ausgezeichnete
Stellung. – Er schenkte mir auch
sein grosses Buch „Reflexionen”
Wie steht es nun mit Ihrem
Ausflug nach Kopenhagen?
Ich wollte sehr gern dann auch
dahin fahren – wenn es Sie nicht
stört. Wir könnten dann sehr ruhig
und solide leben, damit Ihre
Gesundheit nicht leidet
Ich hoffe bald von Ihnen zu hören.
Morgen eröffnet Cassirer eine
grosse Hodler Ausstellung.

    
    Mit besten Grüssen Ihr ergebener
Albert Kollmann