Munchmuseet, MM K 3948

MM K 3948, Munchmuseet. Datert 09.10.1928. Brev fra Friedrich Dörnhöffer, Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

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DIREKTION DER BAYER. STAATSGEMÄLDESAMMLUNGEN.

    
MÜNCHEN, DEN 9. Oktober 1928.


    Herrn
    Edward Munch
    Skoien b/Oslo
    Norwegen


    Hochverehrter Herr!


    Die Glaspalast-Ausstellung ist nunmehr geschlossen. Sie
hatte für mich und manchen anderen wohl hauptsächlich deshalb Interes-
se, weil wieder eine Anzahl Ihrer Bilder vorgeführt wurde.

    Leider war es mir wieder nicht möglich, diese Gelegenheit zu
benützen, um unserer Galerie zu den beiden Werken, die wir bisher be-
sitzen, eine neue Erwerbung hinzuzufügen. Der wesentliche Verhinderungs-
gruppe lag darin, dass unsere Mittel augenblicklich vollkommen er-
schöpft sind und dass eine grössere Geldspende, die sicherer Aus-
sicht steht, leider noch immer nicht verfügbar gewerden ist. Ausser-
dem würde ich allerdings auch den grössten Wert darauf verlegt haben,

 

      

bevor ich an einen weiteren Ausbau unserer Munch-Sammlung (für mich
eine der brennendsten Galeriefragen) schreite, mit Ihnen persönlich
in Fühlung zu treten. Es war meine Absicht, sobald die nötigen finan-
ziellen Voraussetzungen gegeben sind, bei Ihnen anzufragen, ob Ihnen
mein Besuch in Oslo angenehm wäre.

    Für diesen Augenblick möchte ich mit einer besonderen Bitte
an Sie herantreten. Wohl sind Ihre Werke hier eine ganze Reihe von Mo-
naten sichtbar gewesen. Aber es waren gerade solche Monate, in denen un-
sere jüngere Künstlerwelt und auch sonstige Kunstkreise wenig in un-
serer Stadt anwesend zu sein pflegen. Ferner kann wohl nicht verkannt
werden, dass der Glaspalast leider wenig günstige Beleuchtungsverhält-
nisse besitzt und im Ganzen überhaupt nicht die Voraussetzungen bie-
tet, die zu einer ruhigen Versenkung in die Kunstwerke nötig sind. Mit
Erlaubnis des Vorstandes der Neuen Sezession habe ich nach Schluss der
Ausstellung eines der Bilder auf eine Stunde in unsere Staatsgalerie
herüber genommen und mich von neuem überzeugt, um wieviel intimer und
tiefer die Bilder in dieser Umgebung wirken. Meine Frage oder viel.-
mehr Bitte geht nun dahin, ob Sie Ihre Zustimmung dazu erteilen könn-
ten, dass einige von den Bildern noch für einige Monate in München
zurückbleiben, um in der Staatsgalerie als „Leihgabe” den Münchner
künstlerischen Oeffentlichkeit weiter zugänglich zu bleiben. Ich bin
sicher, dass Sie durch ein solches Entgegenkommen den innigaten Dank
sehr Vieler, insbesondere der künstlerischen Jugend, gewinnen würden.
Sehr verbunden wäre ich Ihnen, wenn Sie uns etwa folgende Werke oder
eines oder des andere davon überlassen würden: Selbstporträt, zwei

 

      

Herren im Gespräche, junge Dame auf einem Sofa sitzend, junge Dame
stehend. Wenn ich Ihnen auch bezüglich des Termins einen Vorschlag
machen darf, so seien drei Monate für die Leihfrist genannt.

    Ich möchte nun zum Schluss der Hoffnung Ausdruck geben, dass
es mir innerhalb dieser Frist möglich sein wird, ernsthaft an die Er-
werbungsfrage heranzutreten und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir
schon jetzt mitteilen könnten, ob die „beiden Herren” und „junge Dame
sitzend” von Ihrem Standpunkt aus überhaupt für einen Ankauf für unsere
Sammlung in Betracht kommen.

    Da die Rücksendung gemäse dem von der Neuen Sezession abgeschlos-
senen Versicherungsvertrag vor dem 15. Oktober stattfinden muss, so muss
ich Sie leider mit der Bitte behelligen, mit Ihre Antwort auf meine Bit-
te telegraphisch zukommen lassen zu wollen.

    
    Mit dem Ausdruck grösster Hochachtung bin ich
    Ihr sehr ergebener
Dörnhöffer
Generaldirektor