Munchmuseet, MM K 3265

MM K 3265, Munchmuseet. Datert 21.05.1925. Brev fra Gustav Schiefler.

Vis forklaring av tegn og farger i visningen

Lukk forklaring av tegn og farger i visningen

Forklaring av tegn og farger i visningen

NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

overstrøket tekst

Munchs skrevne tekst

Munchs skrevne tekst

tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

\tilføyd tekst i linjen/

tilføyd tekst over linjen

tilføyd tekst under linjen

lakune/uleselig tekst merkes med ...

‹uklar/vanskelig leselig tekst›

endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

Skriv ut visningsforklaring
    
Mellingstedt, Post Bergstedt i/Holst., den 21. Mai 1925



    Lieber Freund!


    Vorgestern war Herr Hudtwalcker bei uns, um uns Ihre Grüsse
zu bringen und uns von Ihnen zu erzählen. Wir waren über alles sehr erfreut.
Ich kann Sie auch über alles, was Sie beunruhigt, in einer Weise aufklä-
ren, die Sie vollständig befriedigen wird.

    1. betr. die Platten, die in der ersten Auflage des Katalogs veröffent-
licht sind:

    Diese Platten habe ich nie gehabt. Wenn sie nicht in Ihrem Besitze
sind, liegen sie vielleicht noch bei Sabo, wo, wie ich glaube, die
Abzüge gemacht sind. Ich werde an ihn schreiben und mich erkundigen.
Es sind damals nur soviel Abzüge gemacht, als für die 400 Ex. des Kata-
logs nötig waren. Diese Exemplare sind mir geschickt und von mir der
hiesigen Druckerei, wo der Katalog gedruckt wurde, eingehändigt worden.
Der Katalog ist nämlich nicht von Cassirer, sondern von mir auf meine
Kosten gedruckt und dann nachher nur Bruno C. in Kommissionsverlag gege-
ben. Also hat auch Br. C. niemals die Platten gehabt. Ich halte es auch
für ausgeschlossen, dass von den Platten noch unberechtigt Abzüge gemacht
sind. Wenn solche  …       Abzüge ausserhalb des Kataloges auf den
Markt gekommen sind, werden es solche sein, die aus den gewöhnlichen Exx.
des Katalogs herausgenommen sind.

    2. Ich freue mich zuhören, dass Sie bereit sind, wenigstens eine Platte
für die neue Auflage zu machen. Auch da müssen Sie natürlich sicher
sein, dass mit der Platte kein Unfug gemacht wird, und keine „un-
ehelichen Kinder” von Ihnen in die Welt gesetzt werden. Das kann in
der Weise geschehen, dass entweder auch in diesem Falle dem Verlage nur
die von Ihnen hergestellten oder einer Druckerei in Auftrag gegebenen
Exemplare übersandt werden, oder dass der Verlag sich – ev. unter
einer Konventionalstrafe verpflichtet, sofort nach Herstellung der für \die/

 

      

Auflage erforderlichen Zahl die Platte an Sie zurück‹giebt›\zugeben./
    3. Gewiss sollen die Kopfleisten und Vignetten der früheren Auflage wie-
der benutzt werden. Nur wäre es sehr schön, wenn Sie noch einige
andere Vignetten dazu zeichneten, weil das Buch ja nun etwa den doppelten
Umfang bekommt. Die Klischées der alten Vignetten sind bei mir und
von nieman\d/ weiter benutzt, abgesehen davon dass Sie Ottilie erlaubt
haben, sich von dem einen ein Exlibris machen zu lassen.

    4. Die Auflage des Buches wird, denke ich, wieder nur etwa 4 – 500 betra-
gen; darüber muss man sich mit dem Verlage verständigen.

    5. Ich habe mich damit abgefunden, jetzt mit dem vorhandenen Material
Schluss zu machen. Sie brauchen also nicht zu befürchten, dass ich
in Sie dringe, noch anderes zu sehen. Das einzige, was mich etwas be-
unruhigt, ist, dass ich die Unterschiede des neuen Zustandes der
alten, nun überarbeiteten Platten nicht beschreiben kann. Denn eigent-
lich muss der Katalog den Sammler befähigen, festzustellen ob ein
Druck, den er erwirbt, ein alter oder ein überarbeiteter neuer Abzug
ist.

    6. Sollte es einmal dazu kommen, dass wir nach Kristiania oder nun also
Oslo kommen, so würden wir im Viktoria-Hotel absteigen, und es ganz
von Ihnen und Ihrem Befinden abhängig machen, ob und wann wir Sie b-
esuchen könnten, und Sie nicht mit Anliegen, Ihre Sachen durchzusehen,
– à la Perls – behelligen. Ob es aber dazu kommt, ist noch sehr zwi-
felhaft. Der kleine Engel ist jetzt im Kt\r/ankenhaus und wird dort
beobachtet, waru\a/uf ihre oft eintretenden Magenschmerzen zurückzufü-
hren sind. Von dem Ergebnis müssen alle unsere Pläne abhängen.

    Und nun viele herzliche Grüsse auch von meiner Frau. Es war
uns ein sehr angenehmer Nachmittag, als wir durch Herrn Hudtwalcker von
Ihnen hörten und daraus ersahen, wie Sie uns Ihre alte Freundschaft be-
wahren.

    
    Ihr alter
Schiefler