Munchmuseet, MM K 3147

MM K 3147, Munchmuseet. Datert 26.11.1908. Brev fra Gustav Schiefler.

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Cöln, 26/XI 08.



    Sehr geehrter Herr Landgerichtsdirektor,


    ich habe die Angelegenheit nochmals
im Vorstande zur Sprache gebracht,
leider ohne Erfolg. Auch die „Modernen”
standen auf dem Standpünkte, dass
weder unserer Sache noch dem Künstler
damit gedient sein könne, wenn die
Gemälde zur Ausstellung gelangten.
Gewiss muss der einzelne Künstler die
Gefahr auf sich nehmen, entschieden
abgelehnt zu werden, aber ein Kunst-
verein kann sich der Gefahr nicht
aussetzen, durch allzu starke Beto-
nung einer Persönlichkeit, die der
Ablehnung verfallen kann, seinen
Boden zu verlieren. Zur Vertretung

 

      

    besonderer Richtungen, zur Verteidi-
gung von Persönlichkeiten sind Verei-
nigungen wie Secession, Künstler-
bund
u.s.w. da, aber unsere armen
Kunstvereine müssen vermitteln,
müssen jedenfalls sehr vorsichtig oper-
eren, wenn Sie das Publikum
mündig machen wollen. Wir wollen
erreichen, das Kölner Publikum für
den Streit der Meinungen reif zu
machen, wir wollen ihm alles zeigen,
was es nötigt, zu künstlerischen Ta-
gesfragen Stellung zu nehmen,
aber hierzu bedürfen wir eines schritt-
weisen, keines sprunghaften Vorge-
hens. Manches ist hier schon besser
geworden, aber ein Publikum, wie es
Berlin, München und Dresden zei-

 

      

zeigen, ist hier noch nicht.
    Ich persönlich würde
es lebhaft bedauern, wenn die Aus-
stellung dadurch, dass Sie Ihren
Standpunkt nicht auf\zu/geben ver-
möchten, hinfällig würde. Ich per-
sönlich würde aber, falls Sie Ihren
Standpunkt aufgeben können,
dafür einstehen können, dass dem
Künstler eine würdige Vertretung
in seinen Radierungen zu Teil wird.

    
    Mit vorzüglicher Hochachtung
bin ich

    Ihr sehr ergebener
Fuchs.