Munchmuseet, MM K 2770

MM K 2770, Munchmuseet. Datert 15.05.1903. Brev fra Max Linde.

Vis forklaring av tegn og farger i visningen

Lukk forklaring av tegn og farger i visningen

Forklaring av tegn og farger i visningen

NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

overstrøket tekst

Munchs skrevne tekst

Munchs skrevne tekst

tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

\tilføyd tekst i linjen/

tilføyd tekst over linjen

tilføyd tekst under linjen

lakune/uleselig tekst merkes med ...

‹uklar/vanskelig leselig tekst›

endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

Skriv ut visningsforklaring
    
Lübeck 15/V 03



    Lieber Herr Munch,


    Zunächst meinen
besten Dank für die
freundliche Übersendung
der schönen Radierungen,
an denen ich ein beson-
deres Interesse habe, als
ich das Entstehen ver-
folgen konnte. Die „Eiche
ist ein ganz hervorragendes
Kunstblatt geworden. Die
Mieze” zeigt weniger den
edlen Charakter des Kupfers.
Ich glaube doch, dass es

 

      

besser ist, nicht mit zu
scharfer Säure zu übergiessen,
sondern lieber länger mit
verdünnter Säure zu ätzen.
Auch glaube ich, dass die
Striche auf Kupfer schöner
werden, wenn Sie die scharfe
Nadel nehmen und sich
das Tolleknif für Zink re-
servieren.

    Cassirer ist ein unglaub-
lich bummeliger Kerl. Ich
glaube, dass es sehr not-
wendig ist, dass Sie darauf
bestehen, dass er Ihnen das
Geld sofort baar bezahlt,
falls es zum Vertrag komt.
Den Vertrag selbst lassen
Sie sich lieber notariell
beglaubigen. Nachher kann
es Ihnen ja einerlei sein,

 

      

ob Cassirer faul oder
fleissig ist: wenn Sie
nur Ihr Geld haben.

    Er soll Pferdesport treiben.
Schliesslich wird er sich
noch seinen Hals dabei
brechen. (Ich meine natürlich
nicht seinen wirklichen –
dazu sind die Juden
zu vorsichtig – sondern
seinen Geldhals).

    Das Bild ist schon
gut trocken. Ich glaube,
dass es eine Ihrer besten
Porträts wird. Die Composi-
tion gefällt mir immer mehr.
Die Kinder fragen oft:
„Wo ist Onkel Munch”?

    Gestern habe ich meiner
Frau nun die Photographie
geschickt. Ich bin gespannt,
was sie sagt. An meinen
Bruder schrieb ich mit der

 

      

Bitte mir Proben zu einem
weissen Rahmen mit Gold-
leiste zu schicken.

    Bleiben Sie nur nicht zu
lange in Berlin! Sie waren
hier sehr gut im Zuge und
das Lübecker Pflaster bekam
Ihnen gut.

    
    Freundliche Grüsse!
    Ihr
Linde