Munchmuseet, MM K 4016

MM K 4016, Munchmuseet. Datert 12.04.1925. Brev fra Otto Fischer, Kunstsammlungen Des Württ. Staates.

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Kunstsammlungen des Württ. Staates / Stuttgart

    
Den 12. April 1924.


    Herrn
    Edvard Munch,
    Christiania.


    Sehr verehrter Herr!


    Durch Herrn Dr.Koch, der Ihnen soviel ich weiß,
von Berlin aus bekannt war, hörte ich, daß Sie im Sommer
letzten Jahres Stuttgart und auch unsre Gemäldegalerie be-
sucht haben. Ich bedar\u/re außerordentlich, daß ich selbst
damals verreist war und nicht die Ehre hatte, Sie hier be-
grüßen zu dürfen. Wir hatten schon damals die Absicht, in
dem großen Saal des Kupferstich-Kabinetts eine Gesamtaus-
stellung Ihres graphischen Werks zu veranstalten, da ein
Hamburger Sammler, Herr Hudtwalcker, zu dem wir hier Bezie-
hungen haben, sich bereit erklärt hatte, unsrem Galerie-
b\v/erein zu diesem Zweck seine Sammlung zur Verfügung zu
stellen. Inzwischen ist diese Absicht verwirklicht worden
und wir haben seit Ende Februar bis jetzt eine Ausstellung
veranstaltet, die einen, wie ich glaube, guten Überblick
über Ihr gesamtes graphisches Schaffen un\gi/bt. Die Ausstel-
lung hat hier ein großen Eindruck gemacht und ein lebhaftes

 

      

Interesse gefunden. Dies umsomehr, als in Süddeutschland
verhältnismäßig wenige Werke von Ihnen im öffentlichen
Besitz zugänglich sind und gerade hier in Stuttgart bisher
so gut wie nichts vorhanden war. Die Ausstellung führte
zu dem vielfachen und lebhaft geäußerten Wunsch, daß auch
unser Kupferstichkabinett wenigstens einige Ihrer graphi-
schen Hauptwerke zu dauerndem Besitz erwerben möchte.
Ich hätte diesen Wunsch schon früher gerne erfüllt, wenn
es nicht infolge der trostlosen Geldverhältnisse so gut
wie unmöglich gewesen wäre, die besten Blätter Ihrer Hand
in Deutschland zu erwerben. Es wird auch heute noch schwer
sein, b\g/ute Drucke bei uns zu bekommen und bei dem herr-
schenden Geldmangel ist es auch \jetzt/ nicht ganz leicht, die
nötigen Mittel aufzubringen. Bei einem Besuch in Zürich,
wo ich kürzlich war, hörte ich nun von Herrn Konservator
Dr. Wartmann, daß Sie im Anschluß an die Züricher
Munch-Ausstellung die große Liebenswürdigkeit hatten,
dem Kupferst‹u›\i/chkabinett des dortigen Kunsthauses eine An-
zahl ausgwählter graphischer Blätter zu besonders mäßigen
Preisen zu überlassen. Ich möchte mir daher die Anfrage
erlauben dürfen, ob Sie wohl die große Güte hätten, auch
uns in derselben Weise entgegenzukommen. Als Blätter,
deren Besitz uns ganz besonders erwünscht wäre, darfich
Ihnen vielleicht die folgenden nenne:

 

      
    3. Blatt.
    
Den 12. April 1924.


    Herrn
    Edvard Munch, Christiania.


wenigstens einige wenige Werke Ihrer Hand für die Ausstel-
lung zu gewinnen. Ich habe mich auch deshalb an Herrn Hudt-
walcker gewandt, aber leider noch immer keine bestimmte
Antwort von ihm erhalten. Ebes\n/so h … \ab/e ich mich mit Herrn
Alfred Ri\u/etsche in Zürich und mit Herrn Geheimer\n/ Rat Dörn-
höffer
in München in Verbindung gesetzt, aber auch hier
noch keine bestimmt Zusage erhalten. Ich weiß nun nicht,
wer als spezieller Munch-Sammler in Deutschland noch vor
allem in Frage kommt und etwa geneigt wäre, unsre Ausstellung
durch Überlassung einiger Bilder als Leihgaben zu unterstüt-
zen. Sollten Sie mir in dieser Beziehung einen Rat geben kl
können oder selbst noch über einige Bilder verfügen, die
bis Mitte Mai hierher gesandt werden könnten, so wäre ich
Ihnen im Interesse unsrer Ausstellung ganz besonders verbun-
den. Es wäre sehr schön, wenn im Anschluß an die graphische
Ausstellung u nsres Kupferstichkabinetts im Sommer einige
große Gemälde von Munch hier gezeigt werden könnten.
Wie ich höre, hat Ihnen Stuttgart, als Sie auf der Durch-
reise hier durchkamen, gut gefallen und so wäre es ‹b›\v/ielleicht
auch Ihnen ein freundlicher Gedanke, im kommenden Sommer

 

      

nicht nur mit Ihrer Pesrson, sondern auch mit Ihnen Werken
ein hochwillkommener und geehrter G\a/st hier zu sein.

    Ich hoffe, dieser Brief erreiche sie zu guter Stunde
und ich darf auf eine baldige freundliche Antwort rechnen.

    
    Mit der Versicherung meiner aufrichtigen Verehrung
    Ihr
sehr ergebener
Dr Otto Fischer
Direktor der staatl. Gemälde-
und Kupferstichsammlung