Munchmuseet, MM K 3932

MM K 3932, Munchmuseet. Datert 14.06.1933. Brev fra Carl Georg Heise, Museum für Kunst- und Kulturgeschichte.

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MUSEUM FÜR KUNST- UND KULTURGESCHICHTE

    
LÜBECK, DEN 14. Juni 1933
St. Annen-strasse 17
Fernruf 23356



    Lieber\,/ verehrter Herr Munch!


    Darf ich Sie heute mit einer grossen Bitte bemühen? Es
handelt sich darum, dass wir die schöne Ausstellung moderner norwe-
gischer Malerei, die ursprünglich für die Schweiz zusammengestellt
war und jetzt in Berlin gezeigt wird, gern für den Monat Juli\August/ für
Lübeck haben wollen.

    Eine entsprechende Verabredung war bereits im Herbst an-
lässlich meines letzten Besuchs in Oslo mit Herrn Dr. Grevenor vor-
läufig und dann im Februar brieflich definitiv getroffen worden.
Jetzt bekomme ich eben überraschend eine Absage, und zwar mit der
Begründung, dass die Leihgeber schon bald Ihre Sachen zurück haben
möchten und dass eine Verabredung mit „Kunstnernes Hus” getroffen
sei, die Gesamtausstellung dort Anfang August zu zeigen. Wenn ich
recht unterrichtet bin, steht das im Zusammenhang mit der für Paris
geplanten Ausstellung im Winter; man möchte offiziell vorher in Oslo
die Auswahl vorführen.

    Meine herzliche Bitte geht nun dahin, Sie möchten sich
telefonisch gelegentlich sowohl mit Herrn Dr. Grevenor im Kunstindustri
Museet
als auch mit der Leitung des „Kunstnernes Hus” in Verbindung
setzen, um dort ein Entgegenkommen an Lübeck zu erreichen. Vertraulich

 

      

möchte ich hinzufügen, dass auch für mich persönlich sehr viel davon
abhängt, ob gerade in diesem Sommer die interessante norwegische Aus-
stellung hier gezeigt werden kann. Man ist bei uns \jetzt/, wie Sie wissen
werden, sehr ablehnend gegen die meiste ausländische Malerei – ganz
im Gegensatz dazu aber stärker denn je interessiert für alles, was
aus den nordischen Ländern zu uns kommt und unsere Beziehungen dort-
hin erhalten und stärken kann. Ich habe mich hier fest verpflichtet
– und konnte das auf Grund der Zusage Dr. Grevenors tun – , die Aus-
stellung im August herzubringen und würde gerade in der gegenwärtigen
Zeit mit starken Vorwürfen zu rechnen haben, falls der schon angekün-
digte Plan sich nicht durchführen lässt.

    
    In der Hoffnung, dass es Ihnen gut geht und dass dieser
Brief Ihnen keine allzu grosse Mühe zumutet, bin ich mit den herz-
lichsten Grüssen

    Ihr aufrichtig ergebener
Carl Georg Heise