Munchmuseet, MM K 3692

MM K 3692, Munchmuseet. Datert 07.09.1933. Brev fra Heinrich Becker, Städtisches Kunsthaus.

Vis forklaring av tegn og farger i visningen

Lukk forklaring av tegn og farger i visningen

Forklaring av tegn og farger i visningen

NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

overstrøket tekst

Munchs skrevne tekst

Munchs skrevne tekst

tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

\tilføyd tekst i linjen/

tilføyd tekst over linjen

tilføyd tekst under linjen

lakune/uleselig tekst merkes med ...

‹uklar/vanskelig leselig tekst›

endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

Skriv ut visningsforklaring
Dr. Heinrich Becker

    
Bielefeld, den 7. Sept. 1933
Detmolder Str. 135 a



    Sehr verehrter Herr Munch,


    Als ich Ihnen im Dezember vorigen Jahres schrieb und
den Wunsch äusserte, zu Ihrem 70. Geburtstage im
Bielefelder Kunsthause wieder eine grössere Zahl Ihrer
Arbeiten zusammenzutragen, konnte ich nicht vorausse-
hen, was sich seitdem zugetragen hat. Ich habe meine
langjährige, ehrenamtlich geleistete Arbeit als Leiter des
Städt. Kunsthauses inzwischen abbrechen müssen und
kann zu meinem grössten Bedauern diesen Plan, der
mir sehr am Herzen lag, nicht verwirklichen. Sie wis-
sen, was mir Ihr künstlerisches Schaffen bedeutet, und
gern sage ich Ihnen heute, wie sicher Ihr Werk jeder
neuen Prüfung, zu der die Freunde der Kunst durch die
Ereignisse dieser Zeit sich gedrängt fühlen, standhält.
Mit unverändertem Anteil lebe ich vor wie nach in der
geistigen Nähe Ihrer Kunst und fühle mich Ihnen alle-
zeit aufrichtig und tief verpflichtet.

    Im Juli dieses Jahres kaufte ich in der Rue de Tournon
in Paris eine Ihrer frühen Lithographien, „die Blume
der Liebe”. Ich fühlte mich aufs stärkste in Ihre Pariser
Jahre versetzt. Vielleicht sind Sie selbst damals oft
die Rue de Tournon in der Nähe des Luxembourg
hinauf- oder hinabgeschritten. Nun bitte ich Sie, zu

 

      

verstehen, dass ich mich für das Schaffen Ihrer Pariser
Jahre besonders zu interessieren anfange. In Glasers
Buch erfährt man darüber nur wenig. Kann man sich
auf die Zeitangaben verlassen, die sich in dem Ausstellungs-
katalog der Berliner Nationalgalerie von 1927 finden?
Gern wüsste ich auch, wo Ihr Schaffen in französischen
Büchern und Zeitschriften behandelt ist.

    Wenn Sie an diese Zeit zurückdenken mögen und Ihnen
meine Bitte nicht lästig ist, wäre ich Ihnen für einige
Auskünfte und Hinweise sehr dankbar.

    Ich hoffe, sehr verehrter Herr Munch, dass dieses
Schreiben Sie bei guter Gesundheit antrifft und dass
Sie noch immer rüstig weiter schaffen können.
  Ich
würde mich freuen, gute Nachricht von Ihnen zu
erhalten und grüsse Sie herzlich und in aufrichtiger
Verbundenheit

    Ihr ergebener
Heinrich Becker

    Im Jahre 1896 haben Sie den Kopf von Stéphane Mallarmé
gezeichnet (Lithographie), ich nehme an, nach dem Leben.
Haben Sie noch Erinnerung an diese Begegnung? Wie
gern würde ich darüber etwas hören!

    
    B.