Munchmuseet, MM K 3687

MM K 3687, Munchmuseet. Datert 13.03.1931. Brev fra Heinrich Becker, Städtisches Kunsthaus.

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DR. HEINRICH BECKER

    
Bielefeld, den 13. März 1931
Detmolder Str. 135 a



    Hochverehrter Herr Munch,


    Sonntag, den 8. März, ist Ihre Ausstellung in unserem
Kunsthaus eröffnet. Ich habe Ihnen nicht früher schrei-
ben können, da ich sehr viel Arbeit hatte, die ich nicht auf-
schieben konnte. Wie Sie es wünschten, schicke ich Ihnen
heute das Ausstellungs-Verzeichnis mit den mir früher mit-
geteilten Preisen. Das Klischee nach dem Holzschnitt Mädchen
auf der Brücke hat uns Herr Rathenau freundlich geliehen.
Die Zeit vor der Eröffnung war sehr knapp, um Sie um
die Reproduktions-Erlaubnis zu bitten. Ich rechne aber
darauf, dass Sie uns noch nachträglich Ihre Zustimmung
geben. – Die hinzugefügten Preise sind Norwegische Kronen.
Ich nehme an, dass es die Netto-Preise sind, die Sie
bei Verkäufen ausgezahlt zu erhalten wünschen. Wir haben
daher 10 % Provision aufschlagen müssen, sodass die Blät-
ter zu 100 Kr. = 125 M., 200 Kr = 250 M. und so weiter
kosten.

    Bei einigen Blättern fehlen noch die Preise. Insbesondere
wüsste ich gern den Preis von Nr. 29: Schiefler Nr. 47, eine
kleine Radierung 9 cm breit, 23 cm hoch: Oberkörper eines
nackten Mädchens mit aufgelösten Haaren. Ich möchte es
gern für mich haben und bitte Sie deshalb um Angabe
des Preises.

    Da ich Sie persönlich nicht besuchen kann, möchte ich
mich wenigstens mit ein paar graphischen Blättern von
Ihrer Hand umgeben, so gut ich es kann, und werde

 

      

Ihnen in einiger Zeit sagen, welche Blätter ich behalten
möchte. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mir
die Hälfte des Preises erlassen wollen.

    Ich schicke Ihnen gleichzeitig einige Zeitungsausschnitte
über den Vortrag von Glaser und die zuerst erschienene
Besprechung der Ausstellung. Die folgenden Besprechun-
gen erhalten Sie später. Alle, die Ihre Ausstellung sehen,
sind begeistert. Es ist in der Tat die schönste, die wir
seit längerer Zeit haben. Ich selbst bin manchmal wie
betrunken und hätte den Wunsch, Ihnen etwas recht
Liebes zu erweisen. Wie kann ich es nur? Seien Sie
sicher, wie ich immer ein Freund Ihrer Kunst war, werde
ich es immer bleiben. Ja, ich finde Ihre Werke jeden
Tag schöner und bezwingender. Von Morgens bis Abends
denke ich daran und des Morgens beim Erwachen ist das
erste, was ich in der Fantasie vor mir sehe: Bilder und
Zeichnungen von Munch.

    Vielleicht sagt Ihnen Herr Glaser oder Herr Oberheide
aus Hamburg, der gestern hier war, wie er Ihre Ausstel-
lung findet. Ich habe unser ganzes Haus, alle Räume
leer gemacht, sodass Munch ganz allein darin herrscht.
Zwei Säle mit Gemälden, 7 andere mit Graphik, alles
so gut gehängt, wie ich konnte, die Selbstbildnisse in
einem besonderen kleinen Raum.

    Über die Behandlung Ihrer Bilder und Drucke sollen
Sie ganz beruhigt sein. Ich hüte sie wie mein Auge.
Wenn Sie irgend welche Wünsche haben, schreiben Sie
es mir. Ich tue gern alles, was ich kann, um Ihnen
zu helfen.

    
    In herzlichem Gedenken und aufrichtiger
Bewunderung – mit allen guten Wünschen für
Ihr Wohlergehen
 Ihr ganz ergebener
Dr Heinrich Becker