Munchmuseet, MM K 3238

MM K 3238, Munchmuseet. Datert 08.10.1920. Brev fra Gustav Schiefler.

Vis forklaring av tegn og farger i visningen

Lukk forklaring av tegn og farger i visningen

Forklaring av tegn og farger i visningen

NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

overstrøket tekst

Munchs skrevne tekst

Munchs skrevne tekst

tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

\tilføyd tekst i linjen/

tilføyd tekst over linjen

tilføyd tekst under linjen

lakune/uleselig tekst merkes med ...

‹uklar/vanskelig leselig tekst›

endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

Skriv ut visningsforklaring
    
Mellingstedt Post Bergstedt
den 8. Oktober 1920



    Lieber Freund!


    Gestern habe ich durch Vermittlung
des Herrn Dr. Voretzsch die Rolle mit
Ihren Blättern – 49 an der Zahl – er
halten. Eben, an einem hellen sonnigen
Morgen, haben meine Frau und ich
sie zusammen besehen und grosse grosse
Freude daran gehabt. Sehr herzlich aber
danke ich Ihnen für das Geschenk
der drei wundervollen Drucke, die
Sie mir in Ihrer alten Freundschaft
dedizirt haben. Es sind herrliche Blätter
die uns wirklich beglücken. Aus der
ganzen Serie Ihrer neueren Arbeiten
ersehen wir, dass das Aufwärtsrücken
der Jahre Ihrer künstlerischen Schaf-
fenskraft nichts genommen hat.

 

      

    Was ist z.B. die Fre Feuersbrunst
für ein mächtiges Blatt. Und
von welch unendlicher Feinheit
des Empfindens und des Ausdrucks
sind die kleinen Kaltnadel-
Portraits und das grosse litho
graphirte Bildnis Gurlitt!

    Nun müssten Sie Selbst noch
kommen, dass wir wieder wie im
Jahre – 1905 war es ja wohl – Blatt
für Blatt mit einander durch-
nehmen könnten. Wir sehnen uns
ordentlich darnach, Sie wieder zu
sehen und uns mit Ihnen zu unter
halten. Man ist so oft unter klein
lichen Menschen. Da bringt das Zu-
sammensein mit einem grossen
Künstler der alles nur im Lichte

 

      

seiner grossen Aufgabe sieht,
helle Luft und freien Athem.
Also, lassen Sie uns nicht vergeb-
lich warten, und schreiben Sie recht-
zeitig, damit ich Sie von Hamburg
abholen kann.

    Die Blätter werde ich nun durch
arbeiten, meine Notizen machen,
und dann – nach Aussonderung
meiner Exemplare und desjenigen
von Dr. Voretzsch – also 45 Blatt;
an Bruno \Paul/ Cassirer weitergeben.
Dr. Voretzsch schreibt nur „Cassirer”,
aber ich nehme an, es ist Paul.

    Und nun nochmals vielen
herzlichen Dank und Grüsse von
meiner Frau und mir. Ottilie er
warten wir bald von Holland zurück.

    
    In alter Freundschaft

    Ihr
Schiefler