Munchmuseet, MM K 3179

MM K 3179, Munchmuseet. Datert 20.12.1909. Brev fra Gustav Schiefler.

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Hamburg 20 December 1909



    Lieber Herr Munch!


    Wie oft gehen meine Gedanken
zu Ihnen hinüber und wie oft
sprechen wir vin Ihnen. Es ist mir
eine wirkliche Entbehrung, nicht
mehr wie früher, als Sie noch hier
in Deutschland waren, so alle halbe
Jahr doch wenigstens mit Ihnen zu-
sammentreffen und mich mit
Ihnen über die Dinge zu unterhalten
die uns interessieren. Ihr letzter Brief
der sich wohl mit dem meinigen ge-
kreuzt hat, war uns eine Freude
Ihr Schilderung der verschneiten Künstler-
stadt machte eine reiche Lust zu einer
Winterreise nach Norwegen. Und dann
würde es mir eine grosse Freude machen

 

      

zu sehen, was Sie für Entwürfe
für die Decorationsbilder der
Universität gemacht haben. Das
ist gewiss etwas ganz feines, und
es wäre ein Jammer, wenn es nicht
zur Ausführung käme. Aber
Sie mögen wohl recht haben, dass
die Menschen nicht den nöthigen
Muth haben. Machen Sie nicht
auch graphische Bearbeitungen
der leitenden Ideen für den
Cyclus, dass man sich eine Vorstel-
lung machen kann?

    Der Artikel über Alfa und
Omega soll in Januar-Heft er-
scheinen; schade dass es noch nicht
zu Weinachten herauskommet.

Die Mappe, die ich der Redaction

 

      

für die Reproductionen gebracht
habe, ist noch nicht wieder zu-
rück, iche werde einml anfragen
wo sie solange bleibt.
Gestern waren Dehmels beide
mit seinen beiden Töchtern erster
Ehe und ihrem Sohn erster Ehe
bei uns zum Mittaggessen. Wir
haben auch von Ihnen gesprochen
Jetzt sitzen unsere drei ältesten
Kinder in Vorderzimmer und üben
sich ein Beethovensches Trio für
Weinachten ein, Liesel sitzt am Flügel,
Johanna spielt Geige, J Gustav Cello.
Es sieht niedlich aus, wenn Sie da
zusammen mit rothen Köpfen in
ihrem Eifer musisieren. Der kleine

 

      

Engel hat auch Klavier-Unter-
richt und lernt auch ein Weih-
nachtsstück. Ich habe jetzt in
Berlin von der radirten Platte
durch Sabo einige Abzüge machen
lassen; sie sind besser wie die
hierigen geworden. Ich schicke
Ihnen nächster Tage zwei Exem-
plare zu.

    Und nun zum Schluss viele
gute Wünsche zum Fest und zum
neuen Jahre von meiner Frau und
den Kindern und mir. Beim Jah-
reswechsel denke ich immer wieder
an die verschneite Neujahrsnacht
in Elgersburg

    
    In alter Freundschaft

    Ihr
Schiefler