Munchmuseet, MM K 2832

MM K 2832, Munchmuseet. Datert 15.12.1909. Brev fra Max Linde.

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Dr. med. Max Linde.


    
Lübeck, den 15 Dec 09
16 Ratzeburger Allee.



    Lieber Herr Munch,


    Sie haben uns durch Ihren
freundlichen ausführlichen Brief
eine grosse Freude gemacht.
Meine Frau kam gerade nach
längerer Abwesenheit wegen
einer Kur zurück, und so konnten
wir gemeinschaftlich Ihren Brief
lesen, und uns der schönen
Zeit erinnern, als wir Sie zuerst
in Sturm und Kampf in Berlin
kennen lernten. Damals mussten
Sie noch schwer ringen, während
Sie heute als Maler auch
in Ihrem Vaterlande Norwegen
anerkannt sind, wie die
grosse Reihe von Bildern beweist,

 

      

die sich jetzt in der Christiania
Gallerie von Ihnen befinden.
Besten Dank auch für diese
Photos.

    Wie schön ist es, dass Sie,
lieber Herr Munch nun auch
Heilung finden von dem langen
nervösen Leiden, das Sie
quälte. Freilich sind ja
alle Dinge eng mit dem
Menschen verwachsen, und
wie Schatten auf einem
Bilde mit Licht gepaart
sein muss, so ist im Leben
auch Leiden notwendig,
das sich mit Glücksgefühl
vereinigen muss. Ewiges
Glück hält kein Mensch
aus, würde auch nicht
schön sein und keinen
fesseln. Ich hoffe, dass

 

      

Sie nun, durch die wüste
Woge an den Strand von
Krageroe geworfen, sich
dort weiter erholen werden
um Kräfte zu sammeln
zu neuer Arbeit. Vor allen
Dingen, schneiden Sie doch
auch ferner in Holz und machen
Gravüren. Im Holzschnitt
sind Sie besonders Meister,
weil diese Technik zu Ihrer
wuchtigen Art der Anschauung
passt. Das Zusammenfassen
und die kühne Art, die
Details zu grossen Massen
zusammenzuschliessen, wie
dies Ihnen eigen ist, kommt
gerade beim Holzschnitt am
besten Ihnen zu statten.

    Unsere Kinder sind sehr
gross geworden. Hermann ist

 

      

schon so gross wie ich;
Lothar, der Jüngste, ist
jetzt in Mittel-Septima und
bekommt bald Latein in
der Schule.

    Ich habe sehr viel in der
Praxis zu tun. Die Arbeit
erhält mich frisch. Ich
trinke keinen Tropfen Alkohol.

    
    Mit vielen Grüssen von
meiner Frau und mir
  Ihr
Linde




    Von Kollmann habe ich
nichts mehr gehört.