Munchmuseet, MM K 2755

MM K 2755, Munchmuseet. Datert 18.12.1902. Brev fra Max Linde.

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Dr. med. M. Linde.

    
Lübeck 18 Dec 02
Breitestrasse 77.
Ratzeburger Allee 16



    Lieber Herr Munch,


    Hierdurch möchte ich Sie
daran erinnern, dem Director Boegh
von Bergens Museum und Docent
Bäckstrom Stockholm einige
Zeilen zu schreiben, mit der Bitte
die morgen von Gottheiner an
diese Herren gesandte Schrift
zu besprechen.

    Von Herrn Kollmann erhielt
ich gestern eine Karte, dass
Sie einen grossen Krach mit
Felsing gehabt hätten, und
alsbald traf auch ein Brief
Felsings ein, in welchem stand,
dass Sie in Gegenwart seines
Personals gesagt hätten: „ich
und meine Frau hätten sich
über die Art und Weise beschwert

 

      

wie wir von Felsing be-
handelt worden seien etc” .
Felsing sei durch diese Äusserung
sehr erregt gewesen. Er
verlangt Aufklärung hierüber
sowie über Ihren Anspruch:
„Wir Beide hätten uns über
Felsings hohe Sprache beklagt.”

    Ich habe Felsing gestern
geschrieben, dass zunächst
die zweite Äusserung darauf
beruht, dass uns die laute
Sprache Felsings aufgefallen
sei, welche wir auf Schwer-
hörigkeit zurückführten, dass
wir uns aber über schlechte
Behandlung, zumal auch
meiner Frau gegenüber nicht
beklagt hätten, ich auch
seitens seines Personals stets
höflich und zuvorkommend
behandelt worden sei. Ich
habe ihm ferner geschrieben,

 

      

dass ein Misverständnis vor-
liegen müsse, welches vielleicht
durch unvollkommenes Be-
herrschen der deutschen Sprache
oder durch Erregung nervöser
Art hervorgerufen sein könne.
Ich erinnere mich thatsäch-
lich nicht, solches von Felsing
gesagt zu haben. Wir haben
vielleicht darüber gesprochen,
dass Felsings \lautes/ Wesen uns un-
sympathisch sei; auch glaube
ich, dass durch die Unzufrie-
denheit Herrn Kollmanns
mit Felsing und durch die
Art und Weise, wie Felsing
Ihnen plötzlich jeglichen
Credit entzogen hat, Ihr
Unmut gegen ihn gewachsen
war, sodass Sie, bereits zum
Bruch innerlich durch ver-
schiedene Dinge angestachelt,
unwillig wurden, als Felsing
Ihnen in seiner schroffen Berliner
Weise in technischen Fragen

 

      

in die Arbeit hereinredete.
Wenn Sie nun nicht wieder
zu Felsing gehen wollen, so
bitte ich Sie, Felsing schriftlich
mitzuteilen, dass die erste
Äusserung auf einem Misver-
ständnis beruhe. Ich werde
dann die Platten des Lübecker
Cyclus dem von Ihnen gewählten
Drucker überweisen. Felsing
fragte mich nämlich, auf wessen
Namen die Platten unserer Familie
eingetragen werden sollten, da
er hierüber genaue Listen führen
müsse. Ich erwiederte ihm
daruf, dass er sie auf meinen
Namen schreiben müsse.

    Sollte Felsing Ihnen freundlich
entgegenkommen und versprechen,
sein Dareinreden in künstlerische
Fragen aufzugeben, so würde
ich es, wie ich auch schon
Herrn Kollmann schrieb, für
gut halten, wenn Sie sich
mit ihm wieder aussöhnten.
Ich hoffe hierüber bald zu
hören. Meine Frau liegt
gerade an Influenza krank; auch drei unserer Kinder. Nur
Theodor ist gesund. Alle lassen bestens grüssen.

    
    Mit freundlichem Gruss
    Ihr
Linde