Munchmuseet, MM K 2332
MM K 2332, Munchmuseet. Datert 21.03.1922. Brev fra Curt Glaser.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
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tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
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‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
21. 3. 22.
Lieber Herr Munch!
Ich sandte Ihnen heut ein
Telegramm, um Sie zu fragen,
ob Sie Ihre Absicht verwirklichen,
und ob wir Sie noch vor Ende
des Monats hier erwarten können.
Herr Dr Wartmann aus Zürich ist
jetzt hier und würde sehr gern
alles nötige wegen der Ausstellung
mit Ihnen besprechen. Ich glaube,
daß es sehr wichtig ist, diese Aus-
stellung recht sorgfältig vorzuberei-
ten. Man hat in Zürich schon viel
davon gesprochen und erwartet etwas
ganz besonderes. Man kennt Ihren
Namen natürlich sehr gut, auch
Abbildungen Ihrer Werke, aber Origi-
nale haben nur wenige gesehen.
Anderseits ist aber die jüngere Maler-
generation, die viel in Deutschland
und Frankreich studiert hat, von
Ihnen teilweise stark beeinflußt,
so daß man an Nachahmungen
Ihrer Malweise einigermaßen be-
reits gewöhnt ist. Es ist darum dop-
pelt notwendig, starke Sachen zu
zeigen. Jedenfalls ist die Aus-
stellung, die im vorigen Jahre hier
war, für Zürich ungeeignet. Hier
kennt man Ihre Werke von vielen
Gelegenheiten. Es genügte also, neuere
Arbeiten zu zeigen. In der Schweiz
müßte möglichst ein Überblick über
Ihr ganzes Schaffen gegeben werden.
Es kommt vielleicht nicht so sehr
auf den Umfang an als darauf,
starke und charakteristische Proben
auszuwählen. Neben den Bildern
soll auch viel Graphik gezeigt
werden. Herr Wolfensberger schrieb
mir eben auch wieder darum. Aber
es wird wohl nötig sein, die Aus-
stellung an einem Orte zusammen-
zuhalten und dem Kunsthause zu
geben. Die Zeit im Anfang des Som-
mers, Mai-Juni, soll sehr günstig
sein. Auch beginnt der Fremden-
verkehr, und man erwartet besonders
Franzosen als Gäste.
Ich stelle Ihnen das alles auf
Wunsch von Herrn Dr Wartmann
ausführlich dar. Wenn Sie herkommen,
so wird ja Gelegenheit sein, noch
im einzelnen darüber zu sprechen.
Wenn es Ihnen nicht möglich ist,
so wäre ich auch bereit, für einen
oder ein paar Tage nach Kristiania
zu kommen, um alles zu verabreden.
Jedenfalls erwarte ich Ihre Nach-
richten, da es ja notwendig sein
wird, bald an die Vorbereitungen
zu denken.
Von meinem Buche soll nun übri-
gens auch eine neue Auflage er-
scheinen. Ich möchte gern, daß es
in der Ausstattung viel besser wird,
und ich hätte auch da über man-
che Einzelheiten gern mit Ihnen
gesprochen.
Also hoffentlich auf baldiges
Wiedersehen, entweder hier oder bei
Ihnen. Mit herzlichen Grüßen
Ihr Glaser