Munchmuseet, MM K 2708
MM K 2708, Munchmuseet. Datert 02.12.1912. Brev fra Albert Kollmann.
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Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Berlin S.W. 48. Wilhelm Str. 119/l20
bei v. Gersdorff
Lieber Herr Munch,
Ich habe 2 Karten und einen grossen Brief
von Ihnen erhalten. Es ist mir unangenehm
dass Cassirer ganz eigenmächtig und ohne
mir ein Wort davon zu sagen, jetzt schon
eine Munch Ausstellung machen will.
Es sind zu wenig Gemälde die von Jena
kommen und nicht gut zusamm engestellt.
Aber nun sagte mir Cassirer, dass Sie selbst
telegraphisch eingewilligt haben und
dass Sie schnell noch andere Gemälde dazu
schicken wollten. Ich antwortete darauf
an Cassirer, dass es besser wäre garnicht
Ausstellung zu machen, und ich kann
nicht mit einem Mann sprechen, welcher
sein gegebenes Wort nicht achtet wie
es jetzt Cassirer thut. Er hatte zweimal
mir sein Wort gegeben, dass im Januar 13
die Munch Ausstellung Hauptsache in
seinem neuen Salon sein solle und es
werde Alles so arrangiert wie Sie, Herr Munch
es mir in Wiesbaden gesagt haben –
Weil ich allein Cassirer gegenüber zu
schwach war holte ich Herr Doctor Glaser
welcher ganz meiner Meinung war und
sagte: „wenn nicht noch andere Gemälde
hinzukomm en, ist es besser jetzt gar keine
Ausstellung zu machen.” Nun weiss ich
noch nicht wie das Ende sein wird!
Sie haben gute Freunde hier in Berlin
Dr. Curt Glaser und seine feine Frau.
Diese Dame ist Tochter eines grossen
Geschäftsherrn in Breslau welcher auch
schon ein Munch Gemälde (Schwestern)
besitzt. Nun wünscht diese einzige Tochter
Frau Glaser, dass ihr Vater noch ein grosses
Munch Gemälde kaufen soll. Die Dame
gab mir den Auftrag, wegen des Gemäldes
„Arbeiter im Schnee” bei Ihnen, Herr Munch
anzufragen. Das Bild würde in sehr gute
Hände kommen und sehr wahrscheinlich
später in eine öffentliche Galerie; denn
es werden keine Nachkomm en sein als
Erben: nur die einzige Tochter, Frau Glaser,
die auch keine Kinder hat. Sie ist sehr
geschmackvoll und lebt ganz für Kunst.
Also heute früh, gleich nachdem ich Ihren
Brief erhalten hatte, fuhr ich zu Frau Glaser
und sagte ihr Alles. Die Dame schreibt nun
heute an ihren Vater in Breslau und sobald
sie Antwort hat, wird sie an Sie, Herr Munch,
direct nach Hvitsten schreiben. Sie haben dann
mit feinen Menschen zu thun. Dr Glaser ist
Dirigent der Abtheilung „Moderne Graphik”
am Kgl Museum und hat die Absicht die
ganze Munch Graphik complet zu machen.
Er kaufte kürzlich viel von Littauer Arnold etc
Und nun, was das Gemälde „Melancholie”
betrifft, so ist es auch Frau D. Glaser, welche
mir gesagt hat, dass D. Swarzenski, der
Director des Staedel Instituts Frankfurt a/M
sehr wünscht, das Gemälde für diese städtische
Galerie (wohl die feinste in Deutschland
für moderne Kunst) zu kaufen. Er hat
in Cöln Sie Herr Munch, schon danach gefragt
Sie sagten ihm und Allen imm er, es sei
unverkäuflich! Ich möchte Ihnen doch rathen
in eine solche Galerie ein besonders gutes
Gemälde zu geben – es ist sehr wichtig
Natürlich müsste es gut, sehr gut bezahlt werden.
Frau Dr Glaser ist nun der gute Genius,
der meine Schritte leitet. Ich werde also
heute noch an Dr Swarzenski schreiben,
dass Sie, Herr Munch, nicht ganz abgeneigt
wären, um einen guten, sehr guten Preis
das Gemälde „Melancholie” einer distinguirten
öffentl Galerie zu verkaufen.
Ich werde in dem Brief Director Swarzenski
bitten, dass er direct anfragt bei Ihnen
Herr Munch, wegen Verkauf und Preis.
Dann werden Sie Alles direct verhandeln.
Alle Menschen sprechen mich an jetzt
wegen Munch – ich kann nur sagen wie
mich das freut und bleibe Dienstmann
Auch für Freund Heilbut muss ich
noch ein Wort schreiben: Sie haben ihm
eine kleine Aufmerksamkeit gegeben,
wollen ihm einen Druck schenken
Er selbst und seine reizende Frau wünschen
die Radierung „Kuss” (bei Schiefler No 122)
Littauer hat noch 1 Exemplar
Wenn Sie Karte an Littauer schreiben, dass
er den Druck an Prof. Heilbut Berlin W \Hitzig Str 9. I/
schickt? –
Ich bleibe mit herzlichem Gruss
Ihr alter Albert Kollmann