Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, PN 368

PN 368, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Datert 1905. Brev til Gustav Schiefler

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PN 368, s. 1
    
    Aasgaardstrand
    Norwegen


    Lieber Hr. Landrichter!
 Es
hat mir so leid gethan
so schnell wek von Hamburg
zu muszen – aber es war
notwendig – Ich {war}\bin/ eigentlich
lange übernervös gewesen
– und diese Winter – was –
Sie wohl gemarkt haben –
mehr wie fruher – Es war
zu viel Reisen und Ausstellungen
und so viele aufregende Sachen
gewesen – Es kann sich nicht
leugnen dasz ich ein Bischen
von Verfolgungswahnsinn –

 

      
PN 368, s. 2

bekommen habe – Ich habe
alles gemacht um die
Attacken zu verhindern aber
– doch – wenn irgend ein
Gelegenheit – das man mir
zu trinken animiert \am Beispiel/ ist
es wiedergekommen – Dabei
habe ich die vollsten und
starksten Lust zur Arbeit
und ist voll von Ideen –

    Ich habe zu ein Bekannten
mein Zustand auf diese
Weise erklart:

    Meine Gemütsschwingungen
gehen so:
Note om tegning
– alzo
von hochster Kraft bis zur

 

      
PN 368, s. 3
 tiefste Niederdrucktheit –
Es ist nun nicht merkwurdich
alz wenn man wuszte wie
starke {I}\E/indrücke ich diese
letzte Jahren gehabt habe –

    – Nun bin ich hier
in der frischen Luft ruhig
aber ich \habe/ immer die Angst
das wieder was mir passieren
soll – Ich werde jedenfalls
jetzt ganz methodisch und
mit Hilfe ein Arztes probiere
mich zu kurieren – {E}\S/chlimm
ist es dasz alles hier in
Spannung ist – man wartet
jedem Augenblick Krieg –
Vielleicht wird es bald nicht

 

      
PN 368, s. 4

moglich Briefe zu schreiben –
    {E}\W/ie hat es mir gefallt
in Ihre Hause! es hat
mich auch {‹z›}\s/o interessiert
Ihre scharfe Beobachtungen
uber meine Arbeiten – Ich
so gern es weitergefuhrt –
aber ich bin uberzeugt es
geht von sich selbst –

    Überhaupt habe ich in
Hamburg so viele liebenswurdige
Menschen getroffen habe –

    Der Arzt hat mir gerathen
in ein Sanatorium oder
Wasserkuranstalt zu gehen
es ist aber furchtbar langweilig
wenn man so gern arbeiten
will –

    
    Herzlichsten Gruss an Ihnen
und Ihre Frau Gemahlin –

    Ihr ergebener Edv. Munch

 

      
PN 368, s. 5

    P.S.
    Ich hatte gern Ihnen
mein „Tagebuch eines Verbrechers”
gezeigt hier beschreibe ich
gerade meine Seelenzustand
{‹w›}\u/nd wo ich behandele diese
Zustand wo die Vernuftwille
aufhört zu wirken und
wo die zweite Wille
fangt an zu herrschen – Bei
mir ist es so dasz wenn
Alkohol die ersten Wille abschwächt
dann regiert die Instinktwille –
und ich lebe in meiner Fantasie
und glaube immer dasz
ich mit \dieselben/ verschiede Feinden

 

      
PN 368, s. 6

whelche mir fruher sehr
geschadet habe zusammen
ist – Ich habe diese Winter
alles dagegen versucht aber
ohne Nutze und musz
alzo was probieren andere
Mittelen –

    Ich schiecke Ihnen erstens
mit besten Dank die ‹m›\100/ Mk
whelche ich von Ihnen geborgt
habe –

    
    E M –