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MUSEUM FÜR KUNST UND GEWERBE

    
Hamburg, den 24. Februar 1932.



    Hochverehrter, lieber Herr Munch!


    Lange war es meine Absicht, Ihnen zu schrei-
ben und Ihnen für die Stunde danken, die
Sie mir in Oslo geschenkt haben. Ich bewahre
die Erinnerung an alles, was ich bei Ihnen
gesehen und von Ihnen gehört habe, fest im
Gedächtnis. Mit dem Besuch bei Ihnen ist mir
ein durch viele Jahre gehegter Wunsch erfüllt;
ich habe nur die Hoffnung, noch einmal wieder
kommen zu können.

    Dass ich erst heute schreibe; hat seinen
Grund darin, dass ich gleich nach der Reise
nach Skandinavien nach England musste. In
Edinburg hörte ich von der Ausstellung Ihrer
Werke dort und von den Kämpfen, die sie in
der Stadt, in der Künstlerschaft angeregt
hat. Das wird aufrütteln und für die Entwick-
lung der Kunst segensreich wirken. Eine beson-
dere Freude war es mir, in Edinburg zu hören,
dass mein englischer Freund, Professor

 

      

Herbert Read, sich dort für Ihre Kunst
ebenso tatkräftig eingesetzt hat wie er
sich auch für unsere deutsche Gegenwarts-
kunst einsetzt.

    Inzwischen werden Sie auch von dem Künstler-
protest, der in Berlin erfolgt ist, Kenntnis
bekommen haben. Es ist schmerzlich zu sehen,
zu welchen Dingen die Leidenschaft die Men-
schen fortreißen kann. Ich hoffe, nein ich
bin überzeugt davon, dass die Menschen, die
durch die Osloer Ausstellung bei Ihnen für
unsere deutsche Gegenwartskunst innerlich
gewonnen worden sind, durch diesen falschen
und tu\ö/richten Protest nicht irre gemacht
werden.

    Ich lege Ihnen, sehr verehrter Herr Munch,
eine kleine Besprechung der Ausstellung
bei, die ich für eine Hamburger Zeitung
geschrieben habe und
  bin mit herzlichem
und hochachtungs vollem Gruß

    Ihr
M. Sauerlandt