Munchmuseet, MM K 3739

MM K 3739, Munchmuseet. Datert 20.07.1923. Brev fra Verlag des Kreises, Kreis Graphischer Künstler und Sammler.

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KREIS
GRAPHISCHER KÜNSTLER UND SAMMLER


    
Dresden, den 20. 7. 23.



    Sehr geehrter Herr Munch,


    Ihre Adresse verdankr\e/ ich Herrn Dr. Lutz, der auch die Freundlichkeit
hat, meine Bitte zu befürworten; sie verlangt freilich sehr viel. Für
eine Mappe, die eine jährliche Veröffentlichung von Originalgraphikr\e/n
fortsetzt, möchte ich einen Beitraf\g/ von Ihnen haben. Die Veröffent-
lichung hat den Ehrgeiz, aus der chaotischen Graphik -Produktion , mit
der wir heute überschwemmt sind, das wertvolle und Bleibende heraus-
zuholen. Was ich darunter verstehe, mögen Ihnen die Namen der bisheri-
gen Mitarbeiter sagen:




    Es soll wirklich nicht schmeicheln und ist meine volle Ueberzeugung, wenn
ich sage, dass der ganze Plan Fragment bleibt, wenn Sie nicht auch einen
Beitrag dazu geben. Neuerdings hat der Ihnen gewidmete Raum auf der Aus-
stellung der Berliner Akademie gezeigt, was Ihre Kunst für uns bedeutet-\./
Es isz\t/ selten, dass man heute ein Werk am Ziele siehr\t/ in Endgültigkeit
und Vollendung. Man wird selbst mutig und zuversichtlich, wenn man Ihren

 

      

Weg aus den Zweifeln der Ip\b/sen-und Strindhbergzeit aus bis an die Klassik
der letzten Werke verfolgt. In diesen Bildern hat sicht erfüllt, was wir
nach dem ewig problematischen und fragmentarischen der letzten Jahrzehne\it/e
erhofften; an Stelle des nur fragenden Künstlers suchten wir den, der Ant-
wort gibt aus dem Besitz einer reichen und reif gewordenen Natur. Hier hat
sich diese Sehnsucht erfüllt: vor der Grösse und Klarheit dieser Arbeiten
wird man weit und frei und sehr dankbar.

    Bitte verstehen Sie diese unbeholfenen Wot\r/te recht, sie sollen nichts, als
Ihnen sagen, wie sehr ich Ihre Arbeit verehre und wie glücklich ich wäre,
eine Graphik von Ihnen in meiner Veröffentlichung zu haben.

    Das Format der Mappe ist 39×49, die Auflage beträgt 250 Exemplare, von de-
nen die Hälfte signiert sein müsste\./ Einen bestimmten Termin möchte ich
nicht angeben, je eher ich ein Blatt haben könnte, desto lieber wäre es mir.
Was die finanzielle Seite anlagt, so sind wir uns natürlich darüber klar,
dass wir für ein Blatt von Ihnen grosse Opfer bringen müssen. Trotzdem wird
es nicht möglich sein, von den Sammlern denselben Preis zu verlangen wie von
Ihrem ausländischen Käuferkreis. Ich denke aber, es wird sich ein Weg finden
öassen, um unseren Samme\l/ern mit einem Blatt von Ihnen eine sehr grosse Freu-
de zu machen.

    
    Auf Ihre Freigibigkeit hoffend, bin ich
    Ihre sehr ergebener
Hans Weigert
Verlag des Kreises.