Munchmuseet, MM K 3637

MM K 3637, Munchmuseet. Datert 07.06.1913. Brev fra Berliner Secession.

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Berlin, den 7. Juni 1913.


    Kurfürstenstr. 125 a


    Sehr geehrter Herr Kollege !


    Wir haben der Presse folgende Erklärung übergeben:
Die in der Secession verbliebenen Teilnehmer der gestrigen
Generalversammlung erklären:

    Diejenigen Mitglieder der Sez\c/ession, welche die Ehrenerklä-
rung für Herrn Cassirer unterzeichnet haben – es finden sich darun-
ter merkwürdigerweise auch solche,die früher mit aller Schärfe
gegen Herrn Cassirer aufgetreten sind – haben uns in ihrer Er-
klärung besonders einen Vorwurf gemacht,dass wir einen Teil der
Tagesordnung vorher der Presse mitgeteilt haben.

    Wir haben das getan, weil wir der Oeffentlichkeit gegenüber
scharf den Standpunkt betonen und begrenzen wollten, der uns in
Gognerscharf mit der Majorität gebracht hat.

    Wir hatten ein berechtiges Interesse daran,mit aller
Deutlich keit zum Ausdruck zu bringen,dass es lediglich die Per-
son und das System der Herrn Cassirer sind,denen unsere Angriffe
gelten.

    Niemand hat das klarer erkannt als Herr Cassirer selbst.
Er sah nenmehr,dass er der Erörterung der im betreffenden Ange-
legenheiten, die allerdings für ihn nicht nur peinlich,sondern
gleichbedeutend mit seiner moralischen Vernichtung sein mussten,
durch eine Einleitungsrede der Herrn Professor Liebermann nicht
völlig unterdrücken könne. Deshalb hat er den ebenso verzweifel-
ten wie skrupellosen Schachzug gemacht, bei der Versammlung und
speziell bei Herrn Professor Liebermann die Vorstellung zu er-
wecken, als ob sich unsere Angriffe oder wenigstens ein Teil

 

      

derselben gegen Herrn Professor Max Liebermann richteten
    Er ist sogar,nachdem ihm dies in dem Trubel der Versamm-
lung gelungen war, nicht davor zurückgeschreckt, nachträglich
in einem Intervieuw, das in Presse erschienen ist, die unerhört
wahrheitswidrige Behauptung aufzustellen, wir hätten Professor
Max Liebermann mit Schmutz beworfen !

    Wir sind empört darüber, dass durch solche verwerflichen
Mittel die Versammlung und darnach die öffentliche Meinung
getäuscht wurden.

    Wir sind der Ueberzeugung, dass Herr Prof. Max Liebermann
alsbald seinen Irrtum einsieht und dass dann die Klärung erfol-
gen wird, die Herr Cassirer in der für ihn charakteristischen
Weise noch einmal zu verhindern gewusst hat.


    Es ist nie unsere Absicht gewesen, die Mahct in der Seces-
sion an uns zu bringen. Wir bedauern sehr,dass der Verein die
Mitarbeit so bedeutender Künstler verlieren soll. Unt\s/er Kampf
galt nie den Kollegen
, sondern nur dem Nichtkünstler Cassirer.
Wir bitten Sie, Ihr Urteil bis nach der Erledigung der Krisis
zu vertagen und in der Secession zu verbleiben.

    
    Mit kollegialem Grusse
    i. A.
Ernst Oppler.