Munchmuseet, MM K 3595

MM K 3595, Munchmuseet. Datert 22.07.1926. Brev fra Karl Nierendorf, Neumann & Nierendorf.

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GALERIE
NEUMANN &
NIERENDORF

BERLIN W35


    
Berlin, den 22. Juli 1926.


    Herrn Edvard Munch,
    Skoien bei Oslo
    Norwegen


    Sehr verehrter Herr Munch!


    Zu meinem grossen Bedauern hörte ich, dass Sie in meiner Ab-
wesenheit unsere Galerie besuchten. Ich würde mich sehr ge-
freut haben, wenn ich Sie bei dieser Gelegenheit hätte spre-
chen können, da es seit \l/angem mein Wunsch ist, Arbeiten von
Ihnen hier in Berlin auszustellen. Unsere Galerie ist hervor-
gegangen aus dem früheren Graphischen Kabinett J.B. Neumann.
Herr Neumann hat ja schon vor vielen Jahren eine graphische
Ausstellung von Ihnen veranstaltet, die meines Wissens sogar
die erste in Berlin war. Ich selbst betone in meinen Veröf-
fentlichungen immer wieder, dass nach dem Abflauen des fran-
zösischen Impressionismus die nordische und die deutsche
Kunst von grösster Bedeutung sind. Ich besitze selbst eine
Anzahl graphische\r/ Blätter von Ihnen und wäre sehr glücklich,
wenn Sie mir Ihre Vertretung für Berlin übertragen würden.
Unsere Räume sind wohl die schönsten, hellsten und modernsten
in Berlin und die Oeffentlichkeit würde sicher für eine gros-
se Munch-Ausstellung besonderes Interesse haben. Da Sie eine
Anzahl Bilder jetzt in München und Dresden haben, könnte viel-
leicht im Herbst eine umfangreiche Ausstellung bei uns veran-
staltet werden.

    Mit Herrn Schiefler verhandle ich augenblicklich wegen der
2. Auflage Ihres Oeuvre-Kataloges. Sehr gerne würde ich dieses
Werk besonders reich ausstatten und in grösserem Format her-
ausbringen, so dass man auch einige graphische Originale bei-
fügen könnte. Ich bin kein Freund von Radierungen in Büchern,
glaube aber, dass ein Oeuvre-Katalog durch eine Anzahl Origina-
le sehr in seiner Bedeutung für Sammler und Museen gehoben
wird. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meiner Bitte um
eine engere Verbindung nachkommen würden. Wenn wir uns persön-
lich sprechen könnten, so würden Sie sich davon überzeugen, dass
Sie in mir einen ernsten Verehrer Ihrer Kunst haben und ich
zweifle nicht daran, dass wir uns gut verstehen würden. Sollten
Sie noch auf der Reise sein und dieser Brief Ihnen nachge-
schickt werden, so darf ich Sie wohl bitten, in Berlin nochmals
hier vorzusprechen.

    
    Mit den besten Empfehlungen
    Ihr sehr ergebener
Karl Nierendorf.