Munchmuseet, MM K 3280

MM K 3280, Munchmuseet. Datert 22.01.1928. Brev fra Gustav Schiefler.

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Mellingstedt, den 22. Januar 1928



    Lieber Freund!


    Haben Sie herzlichen Dank für Ihre freundlichen G:ück-
wünsche zu meinem 70jährigen Geburtstage. Es hat für mich immer etwas
unendliches Rührendes, wenn Sie mir einen wirklichen ordentlichen Brief
schreiben, weil ich ja weiss, was es für ein Angehen für Sie ist, und
ich lese ihn darum mit einer um so grösseren Dankbarkeit. Ueberhaupt,
wenn ich mir vorstelle, wie Sie da in Ihrem Häuschen sitzen, von dem Sie
uns ja auch ein Bild geschickt haben, und mir vergegenwärtige, dass Sie
Ihr ganzes Leben nur Ihrer Kunst gewidmet haben, mit der Sie so vielen
Glück und Licht ins Dasein bringen, so will mir das als etwas Grosses und
Ehrfurcht Gebietendes vorkommen, zu dem wir alle mit Staunen aufblicken
müssen. Wir beide, meine Frau und ich, betrachten es ja als ein sehr
hohes und beneidenswertes Glück, dass uns das Geschick mit Ihnen zusammn-
geführt hat, und dass wir als intensiv Geniessende an Ihrem Schaffen
haben Teil nehmen dürfen. Solch ein Z\T/ag, wie dieser Geburtstag\,/ giebt einem
Anlass zu einer Einkehr und einer Wanderung durch die Vergangenheit, und
da bin ich auch an Ihrer Seite durch manche Erlebnisse geschritten, von
Berlin nach Lübeck, von Weimar und Elgersburg nach Kösen und der Rudels-
burg, von Warnemünde nach Oslo, Hvitsteen und Kragerö. Und so sind wir
mit einander alt geworden, wenn Sie auch noch 7 Jahre hinter mir zurück
sind. Aber im Inneren lebt doch noch so etwas wie Jugend, und immer wen\n/
ich an Sie denke, habe ich den Eindruck, dass Sie mich noch mehr in die
Jugend hineinziehen.

    Alles dies wollte ich Ihnen zum h\n/euen Jahre sagen;
mögen Sie es gut und glücklich verleben, und möge es uns auch einmal wie-
der zusanunenführen. Meine Frau schliesst sich dem mit herzlichen Grüssn\en/
an.

    Der Katalog kommt hoffentlich in nächster ‹T›\Z/eit heraus.
    
    Ihr Schiefler

    Es wäre ja fein, wenn Sie einmal nach Hamburg kämen!