Munchmuseet, MM K 3224

MM K 3224, Munchmuseet. Datert 20.08.1914. Brev fra Gustav Schiefler.

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Hamburg 20 August 1914



    Lieber Freund!


    Nun ist die von uns zwar
nicht mit Furcht, aber doch mit
Sorge erwartete Zeit herangekom-
men, wo das Schwert nicht mehr in
der Scheide bleiben konnte. Es ist
eine schreckliche, aber doch auch eine
wundervolle Zeit. Diese Ein einmüthi
ge Erhebung des deutschen Volkes mit
erlebt zu haben, ist ein Glück. Es war
keine jubelnde Begeisterung, son
dern eine stille gehaltene fast religiose
Sammlung, und dann ein grimmi
ger Zorn, dass diese Russen, diese Fran
zosen und dann, ha! diese Engländer

 

      

uns arbeitsames emsiges
Volk von unserer Arbeit,
vom Pfluge, aus den Arbeit-
stätten der Industrie, aus
der Studirstude zu den Waffen
zwangen.

    Nun aber herrscht ein
einziger Wille zum Kriege!
Und dieser Wille ist die Gewähr
dass wir nicht untergekriegt
werden.

    Der grösste Zorn richtet sich
gegen die Engländer, denen wir
es als Schande anrechnen, sich
mit den Gegnern der deutschen
Kultur verbündet zu haben.

 

      

    Unser Sohn Gustav steht
seit dem ersten Tage im Felde
Er hat bei Mühlhausen tapfer
mitgekämpft und gehört zu
den Truppen, denen der Kaiser
seinen Dank für den ersten
Sieg ausgesprochen hat.

    Wir alle, alle haben unsere
Nächsten und unsere Liebsten
draussen vor dem Feinde, und
der soll es schon fühlen, was es
heisst, ein friedliches, starkes
Volk zur Verteidigung seiner
höchsten Güter herauszufordern.

 

      

    Ich hätte wohl gewünscht,
dass Sie Zeuge dieser Stim-
mung und Haltung nach
der Kriegserklärung und seit
der Kriegserklärung gewesen
wären, es würde Ihnen einen
unauslöschlichen Eindruck
gegeben haben.

    
    Mit herzlichem Gruss
    Ihr
Schiefler
21 Aug.
    Da kommt die Nachricht von
einem bedeutenden Sieg unserer
Truppen in Lothringen! Hurra!