Munchmuseet, MM K 3209

MM K 3209, Munchmuseet. Datert 09.02.1913. Brev fra Gustav Schiefler.

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Hamburg 9 Februar 1913



    Lieber Freund!


    Nun ist die Sendung mit dem
Schneebild und den Litografieen
angekommen. Vorab herzlichen Dank
für die herrlichen Blätter, besonders
entzückt bin ich von den 3 grossen
Männerköpfen; auch der Mädchen-
akt ist prachtvoll.

    Das Bild hat uns wiederum in
Erstaunen durch seine wundervolle
Farbigkeit und grosse Raumwirkung
versetzt.

    Leider haben wir zunächst noch
nicht zu einer ungetrübten Freude
kommen können, weil es in ziemlich
stark beschädigten Zustande ankam.

 

      

Es weist in der Leinwand meh-
rere parallele Längsrisse auf,
die auch in der Farbe Lücken
gerissen haben. Diese Risse setzen
sich als Kratzer auf der Rück-
seite des Keilrahmens fort, und
lassen erkennen, dass sie darauf
zurückzuführen sind, dass das
Bild über die Nägel der Seiten-
wand aus der Kiste herausgezo
gen ist. Beim Auspacken in un-
serem Hause ist das natürlich
nicht geschehen, und ich vermuthe
daher, dass es hier bei der Zoll
revision geschehen ist. Der Mann
des Spediteurs, der dabei gewesen ist,

 

      

bestreitet das zwar, aber ich
bin gleich zur Generalzolldirek-
tion gegangen und habe es an-
gezeigt, damit die Sache aufge-
klärt wird. Zur Sicherheit habe
ich die Sache auch bei der Reede
rei des Schiffes angemeldet, ob
gleich ich es für ausgeschlossen
halte, dass die Beschädigung auf
dem \Schiffs/transport geschehen ist; sonst
hätten es die Leute ja die Kiste
aufmachen müssen.

    Ich habe auch den Schaden gleich
durch einen Sachverständigen feststel-
len lassen. Der meinte dann zu mei
ner Freude die Bemerkung, dass die

 

      

Sache nicht so schlimm sei. Wenn
das Bild mit Leinwand neu-un
terklebt (rentoilirt) werde und
Sie später die beschädigten Farb
stellen übermalten, sei alles wieder
in Ordnung. Das ist mir eine grosse
Beruhigung.

    Gestern haben wir sehr viel von
Ihnen gesprochen. Laage und E.R. Weiß,
der mit Ihnen in den 90iger Jahren
in Paris zusammengewesen ist, waren
bei uns und \sie/er besahen meine Samm-
lung Ihrer Sachen und waren ganz
begeistert davon.

    Nun komme ich noch einmal
auf die Blätter zurück, die Sie bei
gelegt haben. Das junge Mädchen ist

 

      

gewiss die kleine Haushälterin,
von der Sie erzählten, dass sie
manchmal Ihre Wäsche nicht ganz
in Ordnung hielte. Das Blatt, wo
sie zwischen den Hühnern und Pu-
tern steht, neben dem Jungen mit
dem Pferd, hat mir so recht den
Hühnerhof in Hvitsteen wieder vor
die Augen gezaubert. Wie wunder
voll sind auch die Enten beobachtet!
Wer ist der Mann auf der Portrait-
Radirung? Nochmals vielen herzlichen
Dank!

    Meine Frau und die Kinder
lassen herzlich grüssen. Meine Frau
ist auch von dem Schneebild ganz ent-
zückt; wir freuen uns auf die Zeit, wenn

 

      

es erst wieder im Stande ist,
damit wir dann erst unser
volles Vergnügen daran haben.
Die 3000 Mk schicke ich in eini
gen Wochen; ich muss den Betrag
erst kündigen.

    
    Mit vielen herzlichen
Grüssen

    Ihr
Schiefler.