Munchmuseet, MM K 3197

MM K 3197, Munchmuseet. Datert 20.12.1911. Brev fra Luise Schiefler.

Vis forklaring av tegn og farger i visningen

Lukk forklaring av tegn og farger i visningen

Forklaring av tegn og farger i visningen

NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!

Munchs skrevne tekst

overstrøket tekst

Munchs skrevne tekst

Munchs skrevne tekst

tekst skrevet av andre enn EM selv

store strykninger gjort med strek, kryss el.l.

fet tekst er trykt tekst

{overskrevet tekst}

\tilføyd tekst i linjen/

tilføyd tekst over linjen

tilføyd tekst under linjen

lakune/uleselig tekst merkes med ...

‹uklar/vanskelig leselig tekst›

endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god

Skriv ut visningsforklaring
    
Oberstraße 86, den 30. Dez. 11.



    Sehr geehrter Herr Munch,


    Ich möchte Ihnen doch
gern zum neuen Jahr recht
herzliche Glückwünsche schicken und
hoffe, wir sehen Sie auch einmal
wieder bei uns. Ich denke,
mein Mann macht Ihnen
eine so verlockende Schilderung
von der Einsamkeit unsere
kleinen Häuschens, dass Sie
Lust bekommen, es zu sehen.

 

      

    Vorläufig freue ich mich nun
erstmal sehr, dass mein Mann
bei Ihnen ist und es wirklich
zu dieser lang geplanten Reise gekom-
men ist. Er sieht gewiss viel
Schönes und hört im Gespräch
mit Ihnen viel Interessantes.

    Gestern hatte ich eine junge
Künstlerin hier, die ganz begeistert
von Ihren Werken ist und mir
erzählte, dass Sie in Berlin einen
grossen Kreis von Verehrern haben,
und man Sie dort als den

 

      

ersten Künstler anerkennt.
Daß sie dieses als so etwas ganz
Selbstverständliches in Gegenwart
einer Dame sagte, die uns und
Sie als etwas wunderliche Heilige
ansieht, weil wir ja auch so
begeistert von Ihrer Kunst sind,
machte mir ganz besondere Freude.

    Im übrigen verläuft unser
Leben still; aber wir alle geniessen
Lesen, Ausschlafen und dann und
wann ein Extravergnügen sehr. Dass
wir von meinem Mann so gar

 

      

nichts mehr hören, seitdem Sie Sich
getroffen haben, ist wohl ein Zeichen
von Vielem Vorhaben und Wohlbefin
den, wir legen es so aus und freuen
uns darüber. Dass nach der Zeitung
Sie auch dort keinen Winter haben,
ist nicht programmässig, aber
vielleicht giebt es doch noch Schnee.

    Haben Sie vielen Dank für Ihre
Fürsorge für meinen Mann, dass Sie
ihm entgegengefahren sind, fand ich
zu nett für ihn.

    
    Wir alle grüssen Sie herzlichst
und wünschen Ihnen viel Gutes
zum neuen Jahr.

    Ihre
Luise Schiefler