Munchmuseet, MM K 3184

MM K 3184, Munchmuseet. Datert 26.11.1910. Brev fra Luise Schiefler.

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Oberstrasse 86, den 26. Nov. 10.



    Lieber Herr Munch,


    Anbei folgt nun die
Liste, Sie werden einen Schrecken
kriegen, wie lang sie ist, aber
mein Mann hat noch nicht
die Hälfte Ihrer Arbeiten, obwohl
er doch schon eine stattliche An-
zahl beisammen hat. Ich bin
Ihnen sehr dankbar, dass
Sie mir helfen wollen, nach
und nach die fehlenden Blätter
zuzufügen, aber Sie müssen
versprechen noch recht lange zu

 

      

leben und nicht mehr zu viel
zu radieren, sonst kommen
wir nicht durch.

    Ich habe die ganze Liste auf-
geschrieben, zur Auswahl, da
ich ja nicht weiss, von wel-
chen Sachen Drucke in Ihren
Händen sind und jetzt die
Zeit zu knapp wird, um noch
viel hin und her zu schreiben.
Ich dachte auch, ich wollte
Sie jetzt regelmässig vor Weih-
nachten mit dieser Bitte behel-
ligen, da mir so viel daran

 

      

liegt, Ihr Werk bei meinem
Mann zu komplettieren. Sie
wissen ja, welch grosses Interesse
wir beide für Ihre Arbeiten haben.

    Mein mann hat sich
mit Hulbe in Verbindung
gesetzt und hatte den gestrigen
Vormittag für eine Auswahl
seiner Blätter für die Ausstel-
lung festgesetzt, Herr Hulbe
wollte kommen und sich die
Sachen wählen; nun ist er
ausgeblieben, und wir müssen
nachfragen, warum. Jeden

 

      

falls kann er von meinem Mann
alles kriegen, was er haben will.

    Bei uns geht es gut, aber das
Haus ist still geworden, Johanna
ist noch in der Haushaltspension,
und Gustav ist jetzt auf der
Schule in Ratzeburg. Der kleine
Engel wird gross und unartig,
kann aber noch ganz reizend
sein. Uns beiden ist der
Aufenthalt in den Bergen gut
bekommen, München ging vorher
und Venedig bildete den Schluss.
Wir möchten so gern mal
wirklich Kunst sehen, aber die
leidige Zeit; mein Mann

 

      

sitzt oft recht in der Arbeit
drin. Was machen Ihre Uni-
versitätsbilder, wir verstehen
Ihren Brief nicht genau, ob
Sie schon den Auftrag dafür
haben, es sollte uns sehr freuen.

    Wir leben recht behaglich und
sind viel zu Hause, so viel
dass es schon manchmal
etwas philisterhaft wird, aber
wir kommen ja in das Älter,
in dem man es sich leisten
kann. Unser trio ist nun
ganz zerstört – wir haben jetzt
nur Klavier zu Hause – ich

 

      

freue mich auf Weihnachten,
wenn Cello und \Geige/ Klavier dazu
kommen. –

    Ich erlaube mir in den
nächsten Tagen die 200 M zu
schicken und bitte Sie mir
dafür einige Blätter zu schicken,
welche, stelle ich in Ihr Ermessen.
Verzeihen Sie, dass ich Ihnen die
Mühe der Auswahl mache, aber
ich weiss nicht, wie ich es
anders machen soll.

    Mein Mann und die
Kinder grüssen herzlich mit

 

      

mir. Wo werden Sie nun Weih-
nachten feiern, auf dem Landgut
oder im Häuschen, hoffentlich
recht schön!

    
    Ihre
ergebene
Luise Schiefler.