Munchmuseet, MM K 3174

MM K 3174, Munchmuseet. Datert 11.07.1909. Brev fra Gustav Schiefler.

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Oberstrasse 86, den 11.7.09.



    Lieber Herr Munch,


    Seit etwa 3 Wochen
sitze ich wieder mit einem
verbundenen Auge und darf
weder lesen noch schreiben und
habe mich eine Zeitlauf wie
ein Blinder führen lassen
müssen. Aber das Leiden
hängt mit dem vom vergangenen
Winter gar nicht zusammen
und ist auf eine äussere
Veranlassung zurückzuführen.
Der Arzt hofft denn auch,

 

      

mich in 14 Tagen als gesund
entlassen zu können, aber es
ist langweilig und war zeitweise
recht schmerzhaft. So habe ich
mich auch seitdem von Alpha
und Omega nicht weiter küm-
mern können. Meine Bemü-
hungen bis vor 3 Wochen sind
ergebnislos gewesen. Auch
Herr v. Franquet schrieb, dass
er zur Zeit noch von einem
Erwerb absehen müsse, aber
später hoffe, darauf zurück.

 

      

kommen zu können. Ich bin
verdriesslich Ihnen nun nichts
besseres berichten zu können,
werde aber später mir noch
weiter Mühe geben.

    Die Besprechung für ein
Blatt etwa Kunst und Künstler
war beinah fertig, aber auch
die Arbeit habe ich nun un-
terbrechen müssen, zumal
ich natürlich Derartiges nicht
veröffentlichen kann, während
ich meine Dienstgeschäfte
wegen der Erkrankung unterbre-

 

      

chen muss. Unsere holländische
Reise ist nun auch sehr
fraglich geworden, obwohl
alles vorbereitet war. Alles
das ist recht unangenehm,
aber was hilft es, man
muss still halten. Hoffent-
lich höre ich bald Gutes von
Ihnen, Ihre Regenkarte aus
Bergen hat mich amusiert,
herzlichen Dank dafür. Soll
ich mich wegen der Mappe auch
einmal an Linde wenden,
ich habe es bisher nicht getan,

 

      

anscheinend aber einen guten
Erfolg verspricht.

    Durch alle Unruhe und
Sorge der letzten Zeit, ich
selbst war auch recht matt
und herunter, bin ich noch
nicht zum r\R/uhigen, eingehenden
Genuss Ihres Werkes gekommen,
das meinem Mann so viele
und tiefe Freude macht. Jedoch
habe ich die Grösse der Auf-
fassung und die Weiträumigkeit
des Bildes empfunden. Noldes

 

      

die um Pfingsten herum hier
waren, stellten Ihre Arbeiten
über alles andere, was die
von Ihnen kannten. Die kl.
Frau ist fast gesund geworden
bei Lahmann, beide waren
sehr vergnügt.

    Unsere Kinder geniessen
einen Festzug, der ganz Hamburg
auf den Kopf stellt und uns
eine Ruhe ins Haus bringt, wie
wir sie sonst selten haben.

    
    Freundschaftlichst

    Ihre
Luise Schiefler.

 

      

weil ich nicht wusste, wie
Sie darüber dachten.

    
    Leben Sie wohl!
Mit herzlichem Gruss


    Ihr
Schiefler

    Die ganze Familie schliesst
sich an.       Als Schreiberin
des Briefes möchte ich noch
ein paar Zeilen hinzufügen, die
erstens ausdrücken sollen, wie
wir uns alle freuen, dass Sie

 

      

    Sich jetzt besser fühlen und dann
möcB\ht/e ich auch einiges über
meinen Mann hinzufügen.

    Es handelt sich bei ihm um
eine Hornhautentzündung, wahr-
scheinlich infolge einer Verletzung,
Sie lange Zeit zurückliegt und
weder von ihm noch vom
Arzt beachtet wurde. Don-
nestag ist eine Reinigung und
Aetzung des Auges vorgenommen
die sehr schmerzhaft war,