Munchmuseet, MM K 3165
MM K 3165, Munchmuseet. Datert 09.04.1909. Brev fra Gustav Schiefler.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Hamburg 9 April 1909
Lieber Herr Munch!
Vielen Dank für Ihren Brief.
Wir haben uns alle riesig über
Ihre Erfolge auf der Ausstellung
in Kristiania gefreut. Vorgestern
hat meine Tochter gleich Lichtwark
da von erzählt. Herzlichen Glück
wunsch dazu! In einem Sinne
könnte es mir, wenn ich egoistisch
sein wollte, leid thun: dass sich
nun der Schwerpunkt Ihres Lebens
wieder mehr von Deutschland weg
nach dem Norden zieht. Aber im
Grunde soll mir das auch gerade
ein Grund zur Freude sein. Denn
es versteht sich von selbst, dass Sie
ganz besonderen Werth darauf legen,
gerade in Ihrer Heimat
anerkannt und gewür-
digt zu werden. Denken Sie
für längere Zeit nach Norwegen
zu gehen oder nach Dänemark
zurückzukehren? Es wäre sehr
fein, wenn wir Sie im Laufe des
Sommers sehen könnten, sei es
hier bei uns oder in Dänemark.
Wie steht es mit Ihrem Plane
mit den ersten Menschen? Wenn ich
Ihnen in irgend einer Weise dabei
behülflich sein kann, thue ich das
herzlich gern; das wissen Sie ja.
Sie schreiben, dass Ihnen der
Krach vor 6 Monaten den Muth
genommen\gemindert/ hätte. Dazu ist doch
kein Grund vorhanden. Ich bin über-
zeugt, dass diese gründliche Er-
holungszeit Ihnen sehr gut gethan
und Ihre Kräfte gesteigert hat.
Wenigstens wenn ich die radirten
und lithographirten Portraits anse-
he, so kann ich nur immer von
neuem bewundern, mit welch concen-
trirter Kraft der Auffassung und
Durchdringung Sie von dem Wesen
der dargestellten Persönlichkeit über
zeugen.
Haben Sie die Kritik über ihre
Ausstellung in den Bremer Nachrich
ten gelesen?
Mit herzlichem Gruss von
uns allen
Ihr
Schiefler
