Munchmuseet, MM K 3144

MM K 3144, Munchmuseet. Datert 12.11.1908. Brev fra Gustav Schiefler.

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Hbg 37 12/11 08




    Copie der Antwort auf den Fuchs’schen
Brief

    
Hbg 12/11 08



    Sehr geehrter Herr Bürgermeister,


    Für Ihren freundlichen Brief
sage ich ihnen verbindlichen Dank.
Sie setzen mich durch Ihre liebens-
würdige Worte in einige Verlegenheit.
Persönlich würde ich am liebsten die
von Ihnen erbetene Zustimmung zu
Ihrem Vorschlage gehen. Da ich aber
den augenblicklich in Kopenhagen
erkrankten Künstler zu vertreten
habe, muss ich mich streng daran
halten, seine Interessen und zwar
so, wie er sie auffasst, zu wahren.
Daraus ergibt sich für mich die

 

      

Pflicht, folgenden Standpunkt einzunehmen:
Der Kunstverein hat es durch die gepflo-
gene Korrespondenz übernommen, die
Ausstellung, ohne die Werke einer Jury
zu unterwerfen, zu veranstalten. Ich
habe dagegen zugestanden, dass der
Vorstand berechtigt sei, einzelne Werke,
welche durch den Gegenstand ihrer
Darstellung Anstoss erregen könnten,
von der Ausstellung auszuscheiden.
Der Künstler hat ein berechtigtes
Interesse daran, dass seine Werke in
immer weiteren Kreisen bekannt
werden, denn nur dann kann er
sich durchsetzen und muss die
Gefahr, entschieden abgelehnt zu
werden, auf sich nehmen. Ohne
unter diesem Joche hindurchzugehen,

 

      

wird ein Künstler wie Munch
niemals auf die Höhe gelangen können.
Es tut mir unendlich leid, wenn,
wie Sie schreiben, dem Kunstverein
selbst Unannehmlichkeiten entste-
hen könnten, und noch mehr
würde ich es bedauern, wenn Sie
selbst dadurch Verdriesslichkeiten hät-
ten, da ich ja gerade Ihrer freundli-
chen Einwirkung, die Bereitwilligkeit
des Kunstvereins zur Ausstellung
verdanke. Aber ich muss, wie
gesagt, im Interesse des Künstlers
darauf bestehen, dass seine Arbei-
ten und zwar auch die Bilder,
der übernommenen Verbindtlichkeit
entsprechend, ausgestellt werden,

 

      

soweit nicht jene Gegenstandsbedenk-
lichkeiten im Weg stehen.

    Da ich annehmen darf, dass Sie die
Mitteilung im Auftrage des Vorstandes
gemacht haben, bitte ich Sie um die
Gefälligkeit, auch für mich der
Vermittler zu sein, und ich wäre
Ihnen dankbar, wenn Sie mich
über den weiteren Verlauf der
Angelegenheit unterrichten würden.

    
    In der Hoffnung, dass Sie
mir meine Stellungsnahme persönlich
nicht verargen und in vorzüglicher
Hochachtung

    Ihr
sehr ergebener
Sch.