Munchmuseet, MM K 2844

MM K 2844, Munchmuseet. Datert 14.12.1922. Brev fra Max Linde.

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Lübeck
14. 12. 22



    Lieber Herr Munch,


    Wie ich aus den Zeitungen
ersehe, haben Sie am 12ten
December Ihren sechzigsten
Geburtstag gefeiert. Dieser
Tag, der in den deutschen
Blättern überall als ein
Ereignis gewürdigt wurde,
soll auch mir Gelegen-
heit geben, Ihnen, lieber
Munch, von Herzen Glück
zu wünschen. Sie können
auf ereignisvolle Jahre
zurückschauen, solche voll
schmerzlichen Enttäuschun
gen nach hartem Ringen,
aber auch auf solche

 

      

der Anerkennung und des Ruhmes. Jetzt stehen Sie
auf der Höhe der künstlerischen Entfaltungen, und doch
sind Sie immer noch ein Ringender, der stets nach
neuen Problemen ausschaut. Möge es Ihnen vergönnt sein,
lieber Munch, wie einst Tizian noch in hohem Alter
weiter das Schönste hervorzuzaubern. Wir in Deutschland,
so sehr wir auch politisch am Boden liegen, haben die
feste Zuversicht, dass es dem germanischen Geist gelingen
wird, auf dem Boden der Wissenschaft und Kunst die
Völker zu überzeugen, dass wir ein gleichwertiger Faktor
im Kulturleben sind. Auch das skandinavische Volk
ist germanischen Ursprungs und deshalb war es Ihrer
Kunst beschieden, in Deutschland zuerst Boden zu fassen.

    Die Ausstellung in der Schweiz hat Viele von der
Bedeutung Ihrer Kunst überzeugt. Ich hörte viele
begeisterte Urteile. Das Kinderporträt ist in gutem
Zustande wieder eingetroffen.

    Ich hoffe, Sie doch bald wiedersehen zu können,
lieber Munch. Sollten Sie im Frühjahr durch Berlin
kommen, geben Sie mir Nachricht betreffend Zeit und
Berliner Adresse. Ich muss sehen, dass ich es einrichte,
Sie zu begrüssen. Noch schöner wäre es, Sie könnten
das alte Lübeck wiedersehen. Meine Frau lässt herzlich
grüssen. Sie ist noch immer leidend.
  In alter Freund-
schaft
 Ihr
Max Linde