Munchmuseet, MM K 2432

MM K 2432, Munchmuseet. Datert 20.01.1914. Brev fra Eberhard Grisebach.

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Jena d. 20. I. 1914.
Kaiser Wilhelmstr 24



    lieber Herr Munch,


    ich war Weihnachten in Berlin,
und sah bevor sie nach Frankfurt
abgingen – Ihre Dekorationen.
Ich finde sie göttlich! noch
heute bin ich berauscht davon,
so Grosses, Reiches u Schönes
sah ich noch nicht in meinem
Leben!

    Nun will mir der Wunsch nicht
aus dem Kopfe:
I Die Dekorationen in Jena
zu Zeigen!?
II Wenn es irgend möglich ist

 

      

die hiesigen Kunstfreunde zu
begeistern und zu übersenden etwas,
vielleicht einen Entwurf zur
Sonne – für die Universität
zu erwerben?!
III. Würden Sie überhaupt einen
einzelnen Entwurf abgeben oder
für uns ausführen können?

    Das wäre doch schön wenn Jena
etwas davon beherbigen könnte
ich werde alle meine Kräfte dafür
einsetzen, wenn Sie mir einen
Weg zeigen, mir irgend welche
Hoffnung machen.

    Zunächste kommt alles
darauf an: – können

 

      

wir die Entwürfe jetzt oder
in Sommer in Jena ausstellen.
Ich bitte Sie herzlich mir kurz
eine Antwort zu telegraphieren.

    „Ja” oder „Nein”.
    Es war sehr schade, dass ich
Sie auch diesmal in Berlin
nicht treffen konnte – ich bin
nun Dozent der Philosophie,
eine angenehme P … \fl/icht, die
mich nicht stört frei und
ungebunden für mich zu grübeln
und zu leben. Bisher waren
meine Schriften nur Formalitäten
jetzt hoffe ich Eigenes zu schaffen.
Die Freunde, denkend zu leben
giebt und die Qualen eigenes

 

      

Unklarheit und Trägheit zwingen
mich dazu. Ihre Bilder sagen
mir immer – dass es eine schaffen-
de geistige Substanz giebt, deren
Werke unendlich sind, so
leisten Sie mir immer wieder
die grössten Freundschaftsdienste
und ich bin glücklich Ihnen
und Ihrer Kunst begegnet
zu sein!

    Ihrer Antwort mit Spannung
entgegensehend

    
    Ihr Freund
Eberhard Grisebach




    Jena
    Kaiser Wilhelmstr 34.