Munchmuseet, MM K 1957
MM K 1957, Munchmuseet. Datert 03.07.1929. Brev fra E. Leuthold-Resch.
Forklaring av tegn og farger i visningen
NB: Kombinasjoner av virkemidlene forekommer!
Munchs skrevne tekst
overstrøket tekst
Munchs skrevne tekst
Munchs skrevne tekst
tekst skrevet av andre enn EM selv
store strykninger gjort med strek, kryss el.l.
fet tekst er trykt tekst
{overskrevet tekst}
\tilføyd tekst i linjen/
tilføyd tekst over linjen
tilføyd tekst under linjen
lakune/uleselig tekst merkes med ...
‹uklar/vanskelig leselig tekst›
endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Hochverehrter Herr Munch!
Dürfte ich Sie bitten, mir
in der Zeit vom 7 – 27 Juli a. e. allfällige
Korrespondenz betreffs einer Zusammen-
kunft an meine Ferien-Adresse
E. Leuthold-Resch
Hôtel Schweizerhof
Pontresina
Engadin – Schweiz
zu senden. (Dieser schöne Ort
liegt, am Fusse des Schafberges,
auf dem Segantini das herzliche
Tryptichon „Werden – Sein – Vergehen”
schuf & wo er auch in primitiver
Berghütte krank lag & starb.)
So sehr ich mich auf
die Zusammenkunft freue, so
gross sind andererseits meine
Bedenken. Sie sind gewohnt,
wo Sie hinkommen, mit grossen,
gelehrten & interessanten
Persönlichkeiten zusammen-
zutreffen; zu diesen zähle
ich nicht & ich fürchte sehr,
mein Besuch koennte für Sie
eine Enttäuschung sein!
w.s.g.u
Sie würden in mir nur einen
Durchschnittsbürger finden,
höchstens dass allenfalls in
Ihren Augen seine Freude und
Leidenschaft und ein tiefes Be-
dürfnis für Kunst & Kunstwerke
für diesen sprechen würden.
Wie Sie Ihre Bilder stets wieder
nötig haben für neue Arbeiten,
so wichtig sind in anderer Art
Kunstwerke auch für mich.
Mag es wahr sein, dass der
Schmerz ganz nahe bei der
Freude sei, so ist glücklicher-
weise bei mir das Gegenteil
der Fall. In allem Schweren, in
allen trüben Stunden die das
Leben so reichlich bringt, ist
mir doch immer die Freude
nahe, denn sie strömt mir
aus den Kunstwerken zu.
Diese & meine Hoffnung auf den
Besitz eines solchen von Ihrer
Künstlerhand halten mich
aufrecht wie andere ihr Glaube
& machen mir das Leben
immer wieder lebenswert.
Sofern Sie immer noch
die Güte haben wollen, mich
zu empfangen, stehe ich
die nächsten 4 Wochen (bis
3. August) zu Ihrer Verfügung,
w.s.g.u.
wohin immer Sie mich rufen.
Gerne hoffend dass diese
Zeilen Sie bei bester Gesundheit
antreffen & dass ich von Ihnen
hoeren werde
sende ich Ihnen
inzwischen meine freundlichsten
Grüsse & verbleibe
Ihr ergebener
E Leuthold.