bevor ich an einen weiteren Ausbau unserer Munch-Sammlung (für mich
eine der brennendsten Galeriefragen) schreite, mit Ihnen persönlich
in Fühlung zu treten. Es war meine Absicht, sobald die nötigen finan-
ziellen Voraussetzungen gegeben sind, bei Ihnen anzufragen, ob Ihnen
mein Besuch in Oslo angenehm wäre.
Für diesen Augenblick möchte ich mit einer besonderen Bitte
an Sie herantreten. Wohl sind Ihre Werke hier eine ganze Reihe von Mo-
naten sichtbar gewesen. Aber es waren gerade solche Monate, in denen un-
sere jüngere Künstlerwelt und auch sonstige Kunstkreise wenig in un-
serer Stadt anwesend zu sein pflegen. Ferner kann wohl nicht verkannt
werden, dass der
nisse besitzt und im Ganzen überhaupt nicht die Voraussetzungen bie-
tet, die zu einer ruhigen Versenkung in die Kunstwerke nötig sind. Mit
Erlaubnis des Vorstandes der
Ausstellung eines der Bilder auf eine Stunde in unsere Staatsgalerie
herüber genommen und mich von neuem überzeugt, um wieviel intimer und
tiefer die Bilder in dieser Umgebung wirken. Meine Frage oder viel.-
mehr Bitte geht nun dahin, ob Sie Ihre Zustimmung dazu erteilen könn-
ten, dass einige von den Bildern noch für einige Monate in München
zurückbleiben, um in der Staatsgalerie als „Leihgabe” den Münchner
künstlerischen Oeffentlichkeit weiter zugänglich zu bleiben. Ich bin
sicher, dass Sie durch ein solches Entgegenkommen den innigaten Dank
sehr Vieler, insbesondere der künstlerischen Jugend, gewinnen würden.
Sehr verbunden wäre ich Ihnen, wenn Sie uns etwa folgende Werke oder
eines oder des andere davon überlassen würden: Selbstporträt, zwei