Es ist ein eigenartiges Verlangen das mich bewegt, Ihnen zu schreiben.
Ich sah in der Internationale Kunstausstellung Ihre farbenprächtigen
Werke und ich war hingerissen von der Herrlichkeit der Farben und
Lichteffekte, die von ihnen ausstrahlten. Eine derartig fantastische Begeister-
ung für diese wundervollen Gemälde ergriff mich – besonders bei der
Betrachtung „Das Kranke Mädchen” – dass der sehnsüchtige Wunsch in mir
erwachte, ein Bild auch wenn es noch so klein ist, von Ihnen, dem
grossen Meister, besitzen zu dürfen. Ein Bild nur von Ihnen.
Ich bin ein ganz armes Mädchen dessen Jungfernstübchen kein
einziges Bild schmückt, weil ich kein Geld habe mir eines zu kaufen.
Da Sie nun zwei Häuser voll Bilder und mehrere grosse Holzschuppen
voll haben wäre es für mich der Inbegriff aller Seligkeit, wenn ich
mir einem davon beglückt würde. Und wenn es auch ein Loch hat oder
zwei Löcher das tut nichts – jedoch mehr Loch als Bild möchte
es nicht sein – es bringt mir trotzdem Licht, Sonne, Freude in
mein Dasein.