Mein am 14./11. verstorbener Mann hatte die feste Absicht, Ihnen
zu Ihrem 80. Lebensjahr zu gratulieren, und sich deshalb Ihre
Adresse von Herrn
pondenz ersah. Ich möchte nicht verfehlen, dies an seiner Statt
zu tun. Möchte Ihnen auch das überbiblicher Alter noch Freuden
an Ihrer einzigartigen Kunst bringen und gute Gesundheit dazu.
Mein Mann starb einen schönen Tod. Bis zuletzt konnte er seiner
geliebten Mal und Zeichenkunst in verhältnissmässig guter Ge-
sundheit nachgehen. Nach 2 Monaten auf dem Lande gerieten wir
daheim in
sehr aufregten. Bei einem Druck auf seiner Presse im
ungeheizten Atelier zog er sich eine Grippe zu, die mit einer
starken Herzschwäche einsetzte, der er in der 2. Nacht ohne nennens-
werte Agonie erlag. Er schlief ganz sanft in meinen Armen
allmälig hinüber. Bald nach seinem Heimgange setzten
die schrecklichen Terrorangriffe auf Berlin ein. Ich bin dankbar, daß er sie
nicht mehr erleben mußte. Er ruht auf dem schönen
hof
Unser Haus ist inzwischen ganz durchlöchert. Keine Fenster, wenig
heile Türen, dergleichen das in der Nähe gelegene meines Sohnes. Da ich
selbst leidend bin, zog ich mich hierher zurück, hoffe mich auszuku-
rieren. –
Mein Mann gehörte ja den wenige Sammlern an, die selber diese Kunst
ausüben, und ist dieser, Ihrer Tradition bis zu seinem Tode im 78 Lebenjahre