Munchmuseet, MM K 4348
MM K 4348, Munchmuseet. Datert 10.12.1938. Brev fra Kais. und königl. Oesterr. Ungar. Generalconsulat für Norwegen Christiania.


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endring av rekkefølgen på ord
Billederne forhåbentlig2 bliver1 god
Prag, den 3. August 1926.
Euer Hochwohlgeboren.
Hochgeschätzter Herr und Meister.
Mein Ergebenes, in welchem ich Sie so recht sehr gebeten
habe, Ihr gesch. Auto-Portrait, einerlei ob Radierung, Lithographie
oder sonst wie immer gezeichnet oder gemalt, mir käuflich gütigst
zu überlassen, blieb bis heute leider noch unbeantwortet. Ich bin
trostlos darüber. Ich möchte Ihnen so gern den Betrag hiefür im
Voraus bar einsenden. Ich will ja damit ein gutes Werk tun für
unsere neue Künstlergruppierung, wo Ihr geschätztes bezügliches
Bildnis dauernd ein ehrbares Andenken verbleiben soll.
Wenn Sie hochgeschätzter Meister einmal nach Prag kommen,
so werde ich mir dies als besondere Ehre ansehen, Ihnen Ihr
Bildnis dort selbst vorzuführen. Vielleicht hat es Kränkung bei
Ihnen hervorgerufen, dass ich gleichzeitig dabei die Japanpapiere
und meine anderen Fabrikate, bestehend aus gediegenen Werkzeugen
für Radierung angeboten habe. Ich will Ihnen ja sehr geschätzter
Meister nicht den Warenbezug von mir aufdrängen. Ich habe dies in
guter Absicht nur deswegen erwähnt, weil die Herren Prof. Willi
Geiger, Steger, Hans von Meid, Orlik, Liebermann und viele andere,
auch in England und Frankreich von meiner Firma dauernd Bezüge
machen.
Ich bitte Sie inständigst sehr geschätzter Meister, mir
mitzuteilen, wieviel ich Ihnen an barem Gelde für Ihr bezügliches
Werk, um dessen Uiberlassung ich Sie inständigst bitte, einsenden
soll. Ich werde dies sofort nach Empfang Ihrer gesch. Nachricht
tun.
Wenn es Ihnen möglich sein wird, anlässlich Ihrer nächsten
Reise nach Deutschland, auch nach Prag zu kommen, so bitte ich Sie,
Ihren lieben Aufenthalt in meinem Hause zu nehmen. Sie werden, sehr
geschätzter Meister überhaupt nicht und von niemanden bei mir be-
lästigt sein. Ich bewohne im Zentrum Prags ein uraltes Haus und woh-
ne im I. Stockwerke in einem ganz anderen Trakte. Im II. Stockwerk
wohnt mein soeben aus Rom zurückgekehrter lieber Sohn, ein Bücher-
wurm, welcher eben 2 Jahre in der Bücherei des Vatikans zubrachte,
indem er zuvor in Paris studierte. Der unlängst verstorbene 72 jäh-
rige Herr Miczkiewcz, der Sohn des grossen Poeten Miczkiewcz, der
in Paris lebte und Direktor der dortigen polnischen Bibliothek ge-
wesen, war ein teurer Freund meines bezüglichen Sohnes, des Dr.
Arved Smichowsky, so,wie der liebe verstorbene Graphiker Prof.
August Brömse ebenfalls ein guter Freund meines Sohnes, trotzdem
sich die Beiden oftmals in die Haare ihrer Meinungsverschiedenheiten
gefahren und so die Freundschaft dennoch eine umso innigere wurde,
gewesen ist.
Ich gestatte mir separat eine flüchtig aufgenommene Litogra-
phie des Prof. Brömse, welche meinen Sohn darstellt, Ihnen gleichzei-
tig einzusenden. Ich glaube, dass Sie sehr geschätzter Meister in
verschiedener Richtung an meinem Sohne ebenfalls Interessantes fin-
den und mit demselben in einer zweizimmrigen Ubikation im II.Stock
des uralten, sonst leeren Hauses Ihre liebe Ruhe und Behagen finden
würden. Nur dürften Sie nicht die hunderte von Büchern zurück-
schrecken. Dies ist meines Sohnes das Allerliebste. Sonst ist aber
der liebe Junge gar nicht mürrisch, sondern recht lieb und bescheiden
und wenn Ihnen lieber Meister dabei eine echt böhmische, ganz gut
verdauliche Küche angenehm wäre, dann würde es meine liebe Frau,
welche in dieser Sparte über ganz besondere exceptionelle Erfahrungen
verfügt, sich – zur besonderen Ehre anrechnen, auch in dieser
Hinsicht Ihrem Anspruche in jeder Richtung voll entsprechen zu
können. Ausser den Domestiken sind wir im Ganzen jedoch nur zu
Dritt im Hause – ich, Frau und Sohn, sodass von einer Belästigung
Ihrer geschätzten Persönlichkeit bei uns gar keine Rede sein könnte.
Ich bitte meine bezügliche Einladung als eine vollkommen
ernst und aufrichtig gedachte entgegenzunehmen und sich derselben
bei Ihrer nächsten Deutschlandreise unbedingt zu bedienen, indem Sie
ja doch der Prager Aufenthalt auch sonst anderweitig in jeder Hin-
sich befriedigen dürfte. Ich freue mich nun auf Ihre gütige Nach-
richt und zeichne, Ihnen dauernde Gesundheit und Zufriedenheit wün-
schend, mit dem Ausdrucke besonderer Hochachtung
ganz ergebener
… Rudolf Smichowsky
[Red.: Verdikupong]
[Red.: Verdikupong]
Munchmuseet, MM K 4348
Brev fra Kais. und königl. Oesterr. Ungar. Generalconsulat für Norwegen Christiania.
Datering
Datert 10.12.1938.